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DOI: 10.1055/s-0028-1102679
Klinischer Beitrag zum Reflexgeschehen nach Pneumonektomien
Publication History
Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung
Nach einer Darlegung der physiologischen Erkenntnisse von Beflexen, deren sensible Rezeptoren im rechten Herzanteil liegen, speziell des Bainbridge-Beflexes, werden die diesen Beflex auslösenden bzw. verstärkenden oder abschwächenden Momente beschrieben und auf die klinische Bedeutung, besonders bei der Herzinsuffizienz, hingewiesen. Dyspnoe und Tachycardie entstehen unter den Bedingungen einer Drucksteigerung im venösen Herz Schenkel auf reflektorischem Wege.
Diesem selben Beflexvorgang wird nach Feststellung einer deutlichen Drucksteigerung im venösen Kreislaufschenkel nach Pneumonektomien die postoperative bzw. die postnarkotische, mehr oder weniger ausgeprägte, aber fast immer zu beachtende Tachypnoe, die sich bis zur hochgradigen Dyspnoe steigern kann, in der Hauptsache zugeschrieben. Eng verbunden mit dieser Druckerhöhung im venösen Herz-Kreislauf-Schenkel nach Einengung der Lungenstrombahn, wie sie die Unterbindung einer Lungenarterie darstellt, ist in bezug auf die Anpassungsfunktion die Herzleistungs-reserve. Die Kompensation dieser Druckerhöhung im venösen Herz- u. Kreislaufabschnitt wird man sich, wenn Zeichen einer Rechtsinsuffizienz des Herzens fehlen, in der Hauptsache vorstellen müssen:
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Durch Verringerung der zirkulierenden Blutmenge.
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Durch Weiterstellung der restlichen Lungenstrombahn bzw. durch Eröffnung von arterio-venösen Anastomosen, die ja in den Lungen besonders zahlreich vorhanden sind.
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Durch Steigerung der Herzleistung.
Die nach Pneumonektomien, also vorwiegend reflektorisch ausgelöste Dyspnoe und Tachycardie ergibt auch eine entsprechende therapeutische Konsequenz, die zum Schluß erörtert wird.