Thorac Cardiovasc Surg 1959; 7(5): 529-534
DOI: 10.1055/s-0028-1101469
Copyright © 1959 by Georg Thieme Verlag

Tier-Versuche mit tiefer Hypothermie unter 20 Grad und langdauerndem Kreislaufstop

K. Spohn, J. Heinzel, E. Kolb, R. Kratzert** Vorgetragen von J. Heinzel.
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 50 Hunden wurde in tiefer Unterkühlung unter 20° das Herz durchschnittlich 49 Minuten aus dem Kreislauf ausgeschaltet. An 20 von diesen wurden Operationen am offenen Herzen durchgeführt. Nach der Kreislaufunterbrechung tritt stets mehr oder weniger früh Asystolie auf. Sie wurde durch Herzmassage und Elektroschock wieder in Spontanaktion übergeführt. Die längsten Kreislaufunterbrechungen betrugen 78, 80 und 84 Minuten. 70 % aller Hunde und 92 % der 2. Serie von 25 Hunden konnten wiederbelebt werden. 2 Verfahren sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche langdauernde Kreislaufunterbrechung in tiefer Unterkühlung:

  1. Eine bereits zu Beginn der Hypothermie tiefe und auch über die Zeit fehlender Kontrollmöglichkeiten gleichmäßig tief gehaltene Narkose. Am besten hat sich eine Intubationsnarkose mit Äther bewährt. Sie macht es möglich, die sonst auftretenden letalen Kältereaktionen von Kreislauf und Stoffwechsel mit hinreichender Sicherheit zu unterdrücken.

  2. Eine sinnvolle Wiederbelebungsmethode. Sie besteht in einer haemodynamisch effektvollen Herzmassage und der Überleitung der dadurch erreichten Fibrillation des Herzmuskels durch Elektroschock in geordnete Spontanaktion.

    >