Thorac Cardiovasc Surg 1959; 7(4): 365-371
DOI: 10.1055/s-0028-1101392
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Luftembolie der Coronar-Arterien bei Operationen eines Vorhofseptumdefektes am offenen Herzen in Hypothermie

A. R. Fahmy* , E. Ferbers, M. Zindler
  • * A. R. Fahmy, Thoraxchirurgie; Universität Kairo, z. Z. Gastassistent Chirurg. Klinik der Medizin. Akademie Düsseldorf.
  • Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Professor Dr. E. Derra) und der Anästhesie-Abteilung (Leiter: Doz. Dr. M. Zindler)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

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Zusammenfassung

Schon wenn geringe Luftmengen in den linken Ventrikel gelangen, entsteht meist eine coronare Luftembolie. Die Luftbläschen verstopfen die Coronararterien vollständig und die Ischämie der Herzmuskulatur löst dann in der Regel Kammerflimmern aus, das unbehandelt zum Tode führt.

Bei 3 Fällen von 290 „offenen” Operationen eines Vorhofseptumdefektes (in 33 Fällen mit gleichzeitiger Pulmonaistenose) in Hypothermie fing sich bei der Naht des Defektes Luft im linken Vorhof und gelangte nach dem Ende der Kreislaufunterbrechung auch in die Coronararterien.

In einem Fall mit nur vereinzelten Luftbläschen in den Coronargefäßen, die ausgestrichen werden konnten, waren keine wesentlichen Störungen der Herzaktion zu beobachten. Bei den beiden anderen Fällen tra t Kammerflimmern auf. Es konnte erst dann durch Elektroschock beherrscht werden, nachdem alle Luft durch energische Herzmassage aus den Coronar-Arterien durch die Kapillaren in die Coronarvenen und das rechte Herz weiterbefördert worden war. Mit dieser Behandlung konnte in allen Fällen die coronare Luftembolie erfolgreich und ohne bleibende Schäden überwunden werden.

Erkennen, Prophylaxe und Behandlung einer coronaren Luftembolie werden besprochen. Auf eine mögliche prophylaktische Verwendung von CO2 wird hingewiesen.