Thorac Cardiovasc Surg 1960; 8(6): 621-626
DOI: 10.1055/s-0028-1101346
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Zur Frage der Bronchusverschlußnaht: Beobachtung von Mykosen am Bronchusstumpf*)

H. Franke, K. Ammen, R. Häring
  • Chirurgischen Klinik der Städtischen Krankenanstalten Nürnberg (Vorstand: Prof. Dr. H. Franke) und der Lungenheilstätte Strüth der LVA Ober- und Mittelfranken (Chefarzt: Dr. K. Ammen)
*) Herrn Prof. Dr. E. Derra zum 60. Geburtstag gewidmet.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

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Zusammenfassung

Bei 155 Lungenresektionen wegen Tuberkulose wurde in 104 Fällen der Bronchus mit Stahldraht und bei den restlichen 51 Resektionen versuchsweise mit Seidennähten verschlossen. Durch bronchoskopische Nachuntersuchungen, die zur Erfassung von Heilungsstörungen am Bronchusstumpf postoperativ routinemäßig vorgenommen wurden, fanden sich bei 6 Operierten auf den Seidennähten des Bronchusstumpfes Pilzinfektionen. An den mit Stahldraht verschlossenen Stümpfen ist dagegen eine Mykose nie beobachtet worden.

Bei den gesamten Resektionen traten 4 Bronchusfisteln auf (2,6%); davon entfielen 3 Fisteln auf die mit Seide verschlossenen Bronchusstümpfe, während sich nur eine nach Verwendung von Stahldraht entwickelte.

Auf Grund dieser Beobachtungen wird Stahldraht zur Bronchusnaht bevorzugt, da bei seiner Verwendung Heilungsstörungen am Bronchusstumpf fast nie beobachtet wurden.