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DOI: 10.1055/s-0028-1101298
Intrathorakaler Kropf
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung
Der Verfasser berichtet über 52 Fälle von intrathorakalem Kropf, die im Laufe von 13 Jahren unter 2400 Thyreoidektomien vorgekommen waren.
Von den Fällen des Materials waren 38 (1,6%) partiell und 14 (0,6%) total intrathorakal gelegen. Von den Strumen waren 36 atoxisch, 8 toxisch, und 6 enthielten fetales sowie 2 embryonales Adenom. Unter den Patienten befanden sich 39 (75%) Frauen, und das durchschnittliche Alter der Kranken war 51,1 Jahre. Zwei Drittel (65,5%) von den Patienten waren über 50 Jahre alt.
Nur 13 hatten in der Anamnese eine vorausgegangene Thyreoidektomie. Von dieser früheren Operation bis zum Auffinden des intrathorakalen Kropfes waren durchschnittlich 10,8 Jahre vergangen. Nur 5 Patienten hatten keine Beschwerden gehabt, die restlichen litten an verschiedenerlei Kompressionserscheinungen, zuvörderst Dyspnoe, Schmerzen im Hals oder in den oberen Brustpartien und Husten, ferner an toxischen Symptomen, wie Herzklopfen, Schwitzen und Nervosität usw.
In den drei Fällen, wo radioaktives Jod verabreicht wurde, trug diese Untersuchung zur richtigen Diagnose bei. In 38 Fällen war entweder der eine oder beide Schilddrüsenlappen am Hals vergrößert, 10 Patienten hatten Venektasien am Hals und im oberen Brustabschnitt sowie 3 eine Recurrensparese. Röntgenologisch war der nicht pulsierende Tumor im oberen Mediastinum, der nicht nur die Trachea verdrängte (40 Fälle), sondern sich auch beim Schlucken nach oben bewegte (10 Fälle), für die Diagnostizierung von größter Bedeutung. Kalkeinlagerungen wurden in 8 Tumoren festgestellt.
Von den 52 intrathorakalen Kröpfen befanden sich 38 (73,1%) auf der rechten und 11 auf der linken Seite, während 3 bilateral waren. 38 von diesen Strumen saßen im vorderen und 14 im hinteren Mediastinum. Von den letzteren lagen 11 im Bereich eines Dreiecks, das vorn von der Vena cava sup., unten von der Vena azygos und hinten von der hinteren Thoraxwand begrenzt war.
Ein Halsschnitt wurde in 29 Fällen ausgeführt, und in 8 von diesen noch zusätzlich eine Sternumspaltung. Eine Thorakotomie wurde in 18 Fällen vorgenommen und Sternumspaltung allein in 5 Fällen.
Die intrathorakalen Strumen erwiesen sich bei der histologischen Untersuchung zum größten Teil (76,9%) als hypoepithelial. Hyperepithelial waren 15,4% und normoepithelial 7,7%. Postoperativ starben 6 Patienten (11,5%).