Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1101189
Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt usw. im Zusammenhang mit der extrakorporalen Zirkulation1
1 Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2 In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. G. Riecker und Herrn Dr. M. v. Bubnoff, I. Med. Universitätsklinik München.Publication History
Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung
Während und nach Operationen am eröffneten Herzen mit Hilfe einer extrakorporalen Zirkulation treten unter anderem Veränderungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes des Patienten auf.
Die Untersuchungen des Serums, d.h. der extracellulären Stoffkonzentration, gibt oft nur einen ungenügenden Überblick über die Stoffwechselsituation. Der Wasser- und Elektrolytgehalt der roten Blutzellen weicht erheblich von der Zusammensetzung der extracellulären Flüssigkeit ab und ist derjenigen anderer Körperzellen sehr ähnlich. Der Erythrocyt ist daher für Rückschlüsse auf das intracellulär Stoffwechselgeschehen geeignet.
Die Untersuchung der Elektrocytenelektrolyte deckt frühzeitig intracelluläre Elektrolytveränderungen auf und ermöglicht somit ein therapeutisches Vorgehen, noch bevor es zu gröberen Störungen mit entsprechenden Rückwirkungen auf den Serumelektrolytspiegel kommt.
Die während und nach der Operation beobachteten intra- und extracellulären Natrium- und Kaliumkonzentrationsänderungen sind Folge von pn -Verschiebungen und vermehrter Aldosteronproduktion.
Bei einem komplikationslosen postoperativen Verlauf kommt es schon am ersten postoperativen Tag zu einem deutlichen Anstieg des Na/K-Quotienten, vergesellschaftet mit einer hypokaliämischen Alkalose. Diese Veränderungen lassen auf einen prognostisch günstigen Verlauf schließen. Es empfiehlt sich, postoperativ neben der bisher ausschließlich verwendeten 10 %igen Glucoseinfusion einen Teil der zuzuführenden Flüssigkeitsmenge in Form von Elektrolytlösungen, z. B. der Darrowschen Lösung, zu verabreichen.