Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1098984
Die Rolle des Blutfilters in der Verhütung des Lungenschadens nach Ganzkörperperfusion*
The role of the blood filter in the prevention of pulmonary damage after whole body perfusion * Vortrag, gehalten auf der 88. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 14.–17. 4. 1971, München.Publication History
Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung
Die Lungenschäden nach zweistündiger Perfusion mittels einer neukonstruierten Herz-Lungen-Maschine für Säuglinge wurden tierexperimentell untersucht. Zwölf junge Hunde mit Körpergewicht zwischen 2,5 und 5 kg wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die erste wurde ohne arteriellen Filter perfundiert, bei der zweiten wurde ein Filter (1,5 cm dicke Schicht von Nylon-Fasern) in den arteriellen Schlauch eingeschaltet. Der Druckgradient über dem Filter nahm nach einer Stunde Perfusion um 4–5 mmHg zu; das Plasma-Hämoglobin wurde in vivo und in vitro mit einer Rate von 22 mg %/Stunde freigesetzt. Nach der Perfusion lagen die pO2-Werte in der Gruppe mit Filter signifikant höher; die Gruppe ohne Filter zeigte trotz Beatmung mit 100 % Sauerstoff eine arterielle Untersättigung, entsprechend einem intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt von mehr als 30 %. Bei der Gruppe ohne Filter lag der pH-Wert persistent tiefer, und alle Tiere starben 24 bis 48 Stunden nach Beendigung der Perfusion. Die Autopsie ergab eine hämorrhagische interstitielle Infiltration; die Kapillaren und die Arteriolen waren mit Fibrin, Thrombozyten und zellulärem Detritus blockiert. In der Gruppe mit Filter überlebten alle Tiere die Perfusion. Die postoperativen Lungenschäden nach längeren Perfusionen können durch die Verwendung des Filters im arteriellen Schlauch wesentlich gemildert werden.
Summary
Pulmonary damage after 2 hours of total cardiopulmonary bypass with a new infant heart-lung pump was assessed in animal experiments. Twelve young dogs between 2.5 and 5 kg body weight were divided into two groups: one was perfused with, the other without filter (1.5 cm layer of nylon wool) in the arterial line. Pressure gradient across the filter increased 4–5 mmHg after 60 minutes of perfusion. Plasma hemoglobin was liberated at a rate of 22 mg %/hour. At the end of perfusion arterial pO2 values in the group with filter were significantly higher; the group without filter showed in spite of ventilation with 100 % oxygen a low arterial oxygen saturation, corresponding to an intrapulmonary right-left shunt of more than 30%. PH values were lower in the non-filtered group, all these animals died 24–48 hours after completion of bypass. Microscopic examination of lungs showed hemorrhagic parenchymal infiltration with fibrin-platelets aggregates in capillaries and arterioles. All animals which were perfused with filter in arterial line survived the experiment. Postperfusion lung damage after longer bypass procedures is alleviated by the use of filter in arterial line.