Thorac Cardiovasc Surg 1975; 23(6): 546-551
DOI: 10.1055/s-0028-1097026
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Möglichkeiten zur Reduzierung der Immunantikörperbildung nach Massivtransfusionen in der Thoraxchirurgie*

Chances of Reducing the Formation of Immune Antibodies after Massive Trans-fusions in Open Heart SurgeryW. Luboldt, L. Helmig, P. Satter, J. Chr. Reidemeister
  • Blutspende- u. Transfusionsdienst (Ltd. Arzt: Dr. W. Luboldt) und Abteilung für Herzu. Thoraxchirurgie (Direktor: Prof. Dr. J.Chr. Reidemeister, vormals Prof. Dr. P. Satter) der Chir. Klinik u. Poliklinik des Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen
*Herrn Prof. Dr. F. Küster, Direktor der Univ.-Kinderklinik Essen, zum 65. Geburtstag gewidmet.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Kinder, Jugendliche und Frauen bilden die größte Gruppe der Patienten, die mit der extrakorporalen Zirkulation (Herz-Lungen-Maschine) operiert werden. Im Rahmen einer planmäßigen Bereitstellung von Blutspendern durch kooperative langfristige Aufstellung von Operationsplänen kann und sollte eine erweiterte Kompatibilität hinsichtlich der Rh-Gruppen und des Merkmals Kell zwischen Empfänger und Spender erreicht werden. Die Auswertung der Untersuchungen bei verschiedenen Patientengruppen läßt eine deutliche Verminderung der Immunantikörperbildung bei HLM-Patienten durch die gezielte Spenderauswahl erkennen.

Von 330 nachuntersuchten Patienten wiesen zwar 6 Immunantikörper auf, doch waren diese bei 4 bereits vor den Operationen vorhanden. Nur bei 2 ließen sich Immunantikörper nach postoperativen Transfusionen feststellen. Dabei ist eine bereits viele Jahre zuvor erfolgte Sensibilisierung nicht auszuschließen.

Auf Hämodilution in der HLM, strengste Indikation für jede postoperative Blutübertragung und die Bedeutung der autologen Transfusion bei erwachsenen Patienten wird hingewiesen.

Summary

Children, young people and women at the age of possible maternity form the majority of patients operated by extracorporal circulation. A longterm planning of these operations should also have donors in call, who are compatible with the patients' Rh groups and Kell antigens.

Having practiced such a selection of donors we succeeded in reducing the formation of immune antibodies. 6 out of 330 patients had antibodies, but 4 had been sensibilized before operation. In the case of the other 2 it would not be excluded that they might have been immunized a long time ago.

We emphasize the importance of hemodilution, strict indication of every postoperative therapy with red cells and the autologous transfusion.

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