Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V36
DOI: 10.1055/s-0028-1096411

Irisklauenlinse: eine Alternative bei Kapselsackverlust

U Baum 1, M Blum 1
  • 1Helios Klinikum Erfurt

Hintergrund: In einer retrospektiven Untersuchung werden die visuellen Ergebnisse und Operationsbesonderheiten bei der Anwendung einer Irisklauenlinse als Hinterkammerlinse (Verisyse VRSA 54) ausgewertet. Verschiedene Ausgangssituationen werden betrachtet. Methoden: Es wurden 17 Augen von 16 Patienten (Alter 18–91 Jahre) die zwischen 2006 und Juli 2008 am HELIOS Klinikum Erfurt GmbH operiert wurden in die Studie eingeschlossen. Ergebnisse: Die Linse konnte retropupillar bis in einem Fall in der 3–9-Uhr-Haptikposition fixiert werden. Bei 11 Augen lag eine Aphakie vor, in 5 Fällen erfolgte ein Linsenaustausch wegen IOL-Luxation und einmal wegen einer Eintrübung der IOL. 5 Augen waren schon vitrektomiert, 3 weitere Fälle erhielten die Vitrektomie in Kombination mit der Operation. Schon am Entlassungstag befand sich der Visus im Mittel wieder auf dem präoperativen Niveau. Bei neutraler Pupillenweite ist der Optikrand trotz leichter Dezentrierung nicht sichtbar. Bei insgesamt 8 Patienten traten postoperativ Komplikationen auf (Druckanstiege (n=3), Hypotonie (n=1), Glaskörperblutung (n=2), IOL-Luxation, was einen 2. Eingriff erforderte (n=2)). Schlussfolgerungen: Die visuellen Rehabilitation ist sehr gut und Komplikationen werden stark von der Ausgangsituation beeinflusst. Die Indikationsstellung sollte wegen der vergleichsweise sicheren und schnellen Operationsmethode großzügig gestellt werden.