Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V32
DOI: 10.1055/s-0028-1096407

Endoskopische Zyklophotokoagulation

J Seewald 1
  • 1SRH Wald-Klinikum Gera

Einleitung: Bei der chirurgischen Glaukomtherapie mittels endoskopischer Zyklophotokoagulation (ECPC) wird eine Drosselung der Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper angestrebt. Bei der herkömmlichen transskleralen Zyklophotokoagulation ist der Ziliarkörper bei der Behandlung nicht direkt einsehbar. Deshalb ist es naheliegend, bei ihrer operativen Behandlung die Möglichkeiten der Endoskopie zu nutzen. Methode: Eine Reduktion der Kammerwasserproduktion erreicht man mit der endoskopischen Zyklophotokoagulation über eine gezielte und selektive Behandlung des Ziliarepithels auf den Ziliarkörperfortsätzen. Bei der (ECPC) benutzt man, ebenso wie bei der transskleralen Zyklophotokoagulation, einen Diodenlaser mit einer Wellenlänge von 810nm. Laserfaser und Endoskop befinden sich in einem gemeinsamen Handstück mit einem Durchmesser von 20 Gauge. Der Zugang erfolgt über die Vorderkammer, kann aber auch über die pars plana erfolgen. Eine Kombination von Katarakt-OP und ECPC ist gut möglich. Ergebnisse: Der Vorteil der ECPC – verglichen mit der transskleralen Zyklophotokoagulation – besteht darin, das man die Effekte sehr viel besser lokalisieren und dosieren kann. Eigene Erfahrungen und die in der Literatur veröffentlichten Daten zeigen eine gute drucksenkende Wirkung. Weitestgehend alle Glaukomformen können behandelt werden, dies trifft auch für mehrfach voroperierte Augen zu. Die ECPC ist nach übereinstimmender Meinung komplikationsarm und kann auch bei ungünstigen Ausgangsbedingungen eingesetzt werden. Schlussfolgerung: Die endoskopische Zyklophotokoagulation ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Sie bietet nach der bisherigen Studienlage und nach unserer eigenen Erfahrung einen Vorteil gegenüber der herkömmlichen transskleralen CPC, da der Ziliarkörper selektiv behandelt werden kann. Nebenwirkungen der „ungezielten“ transskleralen CPC können damit vermieden werden. Komplikationen der ECPC sind trotz der intraokularen Anwendung extrem selten. Die bisher vorliegenden Resultate bezüglich der Drucksenkung sind positiv.