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DOI: 10.1055/s-0028-1094588
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Prejudices in Pharmacology and Pharmacotherapy: Reserpine as a Model for Experimental Research in Depression
Vorurteile in der Pharmakologie und Pharmakotherapie: Reserpin als Modell für die experimentelle DepressionsforschungPublication History
Publication Date:
20 January 2009 (online)

Summary
The choice of reserpine as practically the sole model substance used in research in depression over two decades was not dictated by rational considerations alone: hypothetical notions, prospects of the rapid realization of experimental research aims and the fascination of the exotic origin of this “natural” drug made a significant contribution.
Zusammenfassung
“Pharmakogene” Depressionen sind von der wissenschaftlichen Psychiatrie zwar sehr beachtet, jedoch überraschend wenig bearbeitet worden, obwohl die sog. depressiogene Wirkung von Reserpin die Depressionsforschung maßgeblich beeinflußte und die experimentelle Forschung während zwei Jahrzehnten recht eigentlich beherrschte. In diesem Zusammenhang wurde nicht zur Kenntnis genommen, daß eine mögliche depressiogene Komponente auch von anderen Neuroleptika seit Jahrzehnten bekannt ist. Die Wahl von Reserpin als praktisch einzigem Modell der experimentellen Depressionsforschung fußte nicht auf wissenschaftlichen Befunden, sondern war in ganz wesentlichem Ausmaß bestimmt durch Vorstellungen hypothetischer Natur, und durch die Aussicht, experimentelle Forschungsprojekte rasch realisieren zu können.