Zusammenfassung
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen im November 1974 wurden Fernsehaufzeichnungen psychiatrischer
Interviews gezeigt, und anschließend wurde der psychopathologische Befund auf AMP-Beleg
3 dokumentiert. Ziel der nachfolgenden Diskussion war es einmal, Hinweise für eine
Verbesserung des AMP-Manuals zu erhalten, zum anderen wurde eine Verbesserung der
Interraterreliabilität angestrebt. Der Demonstration des ersten Fernsehfilms folgte
keine Diskussion, da dieser Film ein zweites Mal am Ende des Seminars vorgeführt wurde,
um den Trainingseffekt zu erfassen. Hierfür wurden beide AMP-Belege 3 miteinander
verglichen. Es zeigte sich, daß die Merkmalsvarianz insgesamt abgenommen hatte. Hinsichtlich
einer Überarbeitung des AMP-Manuals gab die Diskussion Übereinstimmung darüber, daß
bei der Operationalisierung von Einzelmerkmalen Erlebens- und Verhaltensebene schärfer
von einander getrennt, daß eindeutiger differenzierende Kriterien für die Intensitätsabstufung
eines Merkmales gefunden und daß die Abgrenzung von Einzelmerkmalen noch konsequenter
durchgeführt werden müssen. Außerdem muß die Dokumentation eindeutig und praktikabler
werden. Im Anschluß an das Trainingsseminar folgte ein eintägiges Symposion, auf welchem
allgemeine, aber auch einige spezielle methodologische Probleme der Weiterentwicklung
des AMP-Systems zur Sprache kamen, deren weitere Bearbeitung durch Bildung von vier
Arbeitsgruppen in den Bereichen “Glossar”, “Rater-Training”, “Sozialdaten” und “EDV”
für die Zukunft eingeleitet wurde.
Summary
During two days in November 1974 TV-tapes of psychiatric interviews were demonstrated
and the psychopathology was documented on AMP-record sheet 3. It was a purpose of
the discussion to get stimulation for the improvement of the AMP-manual and to decrease
the interrater-variance. It was only the first tape which was not followed by a discussion.
This film was presented a second time at the end of the seminar in order to examine
the training effects. Both record-sheets were compared with each other. Generally
the variance decreased. The discussion as to an improvement of the AMP-manual lead
to the following suggestions: In defining a psychopathological item it is important
to differentiate more precisely between the patient's subjective experience and his
behaviour, to find better criteria concerning the rating of different intensities
and to improve discrimination between singular items. Furthermore the logic of documentation
procedure should be unequivocal and more practical. Following the seminar there was
a symposion discussion more general and some specific methodological problems of the
further development of the AMP-system.
Finally study groups were formed to elaborate on the topics “AMP-manual”, “rater-training”,
“social data” and “electronic data processing”.