Summary
Although the prognosis of depression is generally good, depressions do occur which
remain chronic. The nature of the patient's basic personality is the decisive factor
thereby. A chronic course is usual in cases of neurotic depression anchored in the
patient's personality. A typical cyclic, manic-depressive psychosis rarely runs a
chronic course. Such a course may, however, be promoted by social factors, partly
independent of the disorder, as a result of which an institutionalization syndrome
may develop. And this, irrespective of the character of the disorder, invariably leads
to a kind of constriction and deficit state.
The terminal states of depressions are usually various constricted personalities,
alterations of personality, developed with the object of mastering the depression
or manifesting themselves in constant anguish states. Of depressions in the elderly,
about a fifth remain chronic. A chronic course is the more likely, the greater the
part played by elements other than depressive ones in the disease picture, e.g., elements
in the direction of schizophrenia. Also, the prognosis tends to be less favourable,
the older the patient.
Neither dementia nor arteriosclerosis is developed by depressives at a younger age
compared with the general population. Incurable depressions may also manifest themselves
in the form of somatic symptoms.
Zusammenfassung
Ungeachtet der im allgemeinen günstigen Prognose für Depressionen gibt es auch solche,
die einen chronischen Verlauf nehmen, wobei der Basischarakter der Persönlichkeit
einen entscheidenden Faktor darstellt. Der chronische Verlauf einer neurotisch bedingten
Depression ist in der Persönlichkeit des Patienten verankert, während eine typisch
zyklisch manisch-depressive Psychose selten chronisch wird. In einem solchen Falle
vermögen soziale Faktoren die chronisierende Tendenz zu fördern, so daß ein Teil der
Erscheinungen von den Wahnzuständen sich verselbständigt und im Resultat wie ein institutionalisiertes
Syndrom abläuft, was ohne Rücksicht auf den Wahncharakter ausnahmslos zu einer Einengung
und einem Defektzustand führt.
Endzustände der Depressionen zeichnen sich gewöhnlich durch eine variierende Persönlichkeitsveränderung
im Sinne von Einengung aus, die sich aus dem beherrschenden Objekt der Depression
entwickelt oder sich in einer konstant selbstquälerischen Form manifestieren. Von
den altersbedingten Depressionen werden etwa ein Fünftel chronisch. Der Verlauf als
solcher ist an sich dann dem Anfangsverlauf ähnlich, doch spielen zum größten Teil
verschiedene andere Elemente, z.B. schizophreniforme Elemente mit hinein. Je älter
der Patient, desto ungünstiger gestaltet sich die Prognose.
Weder Demenz noch Arteriosklerose entwickeln sich bei depressiven Patienten in dem
Verhältnis wie sie bei der Gesamtbevölkerung zu finden sind, doch können sich auch
somatische Symptome bei unheilbaren Depressionen manifestieren.