Einleitung: Im Gegensatz zu den fortgeschrittenen Karzinomen haben sowohl das Barrettfrühkarzinom
wie auch das Magenfrühkarzinom eine gute Prognose. Standard der Therapie in den westlichen
Welt war bisher die radikale Ösophagusresektion, die Gastrektomie oder Magenteilresektion.
Da vor allem die Ösophagektomie mit einer Mortalitätsrate von mindestens 3% und einer
nicht unerheblichen Morbiditätsrate von etwa 40% behaftet ist und ein großer Teil
der Patienten aufgrund von Alter oder Begleiterkrankungen nicht operabel ist bzw.
ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko aufweist, etablieren sich weniger invasive
endoskopische Behandlungsmethoden wie die endoskopische Mukosaresektion (EMR) als
valide Alternative.
Methodik: Von 7/05 bis 03/08 wurden 92 Patienten mit histologisch gesicherten Adenokarzinomen
des Ösophagus (BFK, n=62, 13,5% Frauen und 86,5% Männer, Durchschnittsalter 68,7 Jahre)
und des Magens (MFK, n=30, 46,7% Frauen und 53,3% Männer, Durchschnittsalter 72,1
Jahre) zur weiteren Diagnostik und Therapie zugewiesen.
Ergebnisse: Eine gesicherte Remission wurde bei 91,1% der Patienten mit BFK nach 1,9 EMR-Behandlungen
erreicht. Insgesamt zeigten 90,5% der Patienten mit MFK ebenfalls eine komplette Remission
nach durchschnittlich 1,2 Behandlungen bei einem mittleren Follow-up von 2,3 Jahren.
Komplikationen traten in < 1% der Fälle auf.
Schlussfolgerung: Adenofrühkarzinome des Ösophagus und des Magens können durch eine endoskopische Lokaltherapie
mit EMR erfolgreich kurativ therapiert werden. Für umschriebene Frühkarzinome stellt
die EMR die Therapie der Wahl dar.