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DOI: 10.1055/s-0028-1087028
Endarteriektomie oder stentgeschützte Angioplastie bei Patienten mit hochgradigen symptomatischen Karotisstenosen: Hat die Wahl der Methode einen Einfluss auf das langfristige Outcome von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen?
Hintergrund: In dieser prospektiven, kontrollierten und randomisierten Studie wurde untersucht, ob es einen Unterschied zwischen der Endarteriektomie (CEA) und der Stent geschützten Angioplastie (CAS) zur Behandlung einer hochgradigen symptomatischen Karotisstenose im Hinblick auf kognitive Leistungen gibt. Beide Therapieverfahren haben Risiken, deren Auswirkungen auf die neuropsychologische Leistungsfähigkeit nicht eindeutig geklärt sind.
Material und Methoden: 27 Patienten mit hochgradiger symptomatischer Karotisstenose wurden kurz vor der Beseitigung der Stenose, einen Monat und 6 Monate nach dem Eingriff neuropsychologisch getestet. Untersucht wurden Aufmerksamkeits- und verbale Gedächtnisleistungen (TMT, FWIT, ZN aus WMS-R und VLMT). Im Anschluss an die erste Testung wurden die Patienten zufällig den beiden Behandlungsmöglichkeiten Operation (CEA; N=10) oder Stent geschützte Angioplastie (CAS; N=17) zugeteilt. Die Leistungen der Patienten wurden mit denen gesunder Personen (N=13) verglichen.
Ergebnisse: Ob die Patienten sich einer Operation oder einer Stent geschützten Angioplastie unterzogen, hatte weder vier Wochen noch sechs Monate nach dem Eingriff einen Einfluss auf das neuropsychologische Outcome: Zu keinem Messzeitpunkt wurden in einem kognitiven Bereich Gruppenunterschiede (CEA vs. CAS) festgestellt. Zu allen drei Messzeitpunkten lagen die meisten neuropsychologischen Leistungen der Patienten signifikant unter dem Niveau der Gesunden.
Schlussfolgerung: Die beiden Therapiemethoden scheinen keinen unterschiedlichen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit zu haben.