Feststellung des zerebralen Zirkulationsstillstandes nur mit der transkraniellen Dopplersonographie (TCD)

Hintergrund: Bei der Feststellung des zerebralen Zirkulationsstillstandes fordern die Richtlinien der Bundesärztekammer den Nachweis entsprechender Dopplersignale intracraniell (A. cerebri media – ACM, A. carotis interna – Siph) und extracraniell (A. vertebralis – AV und A. carotis interna – ACI). Wir stellen die Hypothese auf, dass zur Feststellung des cerebralen Zirkulationsstillstandes die TCD-Untersuchung der ACM, des Siph und der A. basilaris (AB) ausreicht.

Methodik: Wir haben prospektiv bei 138 Pat. die Dopplersonographie entsprechend den Richtlinien der Bundesärztekammer intra- und extracraniell durchgeführt. Die Doppler-Signale haben wir in 3 Kategorien eingeordnet (nicht identifizierbar –1, leicht gestörtes, aber eindeutig identifizierbares Signal –2, klares Signal –3)

Ergebnisse: Bei 117 Patienten (66Männer, 51 Frauen, mittl. Alter 48.4±17.1, Streuung 14–86J.) haben wir den cerebralen Zirkulationsstillstand festgestellt. Bei 19 Patienten (mittl. Alter 55.6±16.5J.) fehlten temporale Schallfenster. Bei 2 Patienten bestand noch ein Restfluss. Bei 113/117 Patienten (96.6%) haben wir klare oder leicht gestörte Signale des cerebralen Zirkulationstillstandes in ACM, Siph und AB gefunden. Im hinteren Kreislauf fanden wir in der AB typische Signale bei 108/117 Patienten (92.3%), in der rechten AV ebenfalls bei 108 Patienten und in der linken bei 112 (96.6%). Die Signalqualität in der AB (2.51±3.0) war signifikant besser als in der rechten AV (2.26±2.0; p=.002) oder in der linken AV (2.23±2.0; p=.001).

Schlussfolgerung: Bei mehr als 90% der Patienten mit klinischen Zeichen des Hirntodes, die mit dem TCD untersucht werden können, kann die Diagnose des cerebralen Zirkulationsstillstandes allein aufgrund der TCD-Untersuchung gestellt werden. Nur bei weniger als 10% der Patienten ist eine Untersuchung der Halsgefäße notwendig.