Präsentation des „mirror neurons systems“ im Bereich des linken Gyrus frontalis inferior und prämotorischen Kortex bei Menschen

Im Bereich des prämotorischen Kortex des nicht humanen Primaten (area F5) befinden sich die bislang viel zitierten „mirror neurons“. Sie haben einen multimodalen Charakter und sind nicht nur bei der Durchführung einer objektbezogenen Greifbewegung aktiv, sondern auch beim Beobachten derselben (Aktionsobservation). Aufgrund des multimodalen Charakters (visuell, motorisch und akustisch) werden die mirror neurons als neuronale Grundlage für das so genannte „action recognition system“ angesehen und des weiteren für die Entwicklung der Sprache und die Imitation von Bewegungen verantwortlich gemacht.

Versuche mit Imagingstudien die Präsentation der „mirror neurons“ beim Menschen zu lokalisieren, führten zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine Metaanalyse aus der Arbeitsgruppe von Iacoboni (Molnar-Szakacs et al., 2005) fand eine Präsentation von Imitation in Bereich der pars opercularis links (caudaler Anteil des Gyrus frontalis inferior, IFG). Ferner war die Aktionsobservation im Bereich der pars triangularis und die gemeinsame Aktivierung von Imitation und Aktionsobservation im Bereich des rostralen Anteils der pars opercularis präsentiert.

Das Ziel der von uns durchgeführten fMRI-Studie war es, die Präsentation von Imitation, Aktionsobservation und ihre gemeinsame Aktivierung anhand eines großen Patientenkollektivs darzustellen.

Es findet sich bei 30 gesunden Probanden eine Aktivierung im Bereich der pars opercularis des IFG links während einer Imitationsbewegung. Bei Aktionsobservation eine Aktivierung im Bereich der pars triangularis und, anderes als die Metaanalyse, eine gemeinsame Aktivierung im prämotorischen Kortex.

Wir diskutieren, dass die räumliche Dissoziation der Aktivierung des „action recognition systems“ durch divergente anatomische Verbindungen bedingt ist.