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DOI: 10.1055/s-0028-1086912
Einfluss der pharmazeutischen Betreuung auf die Versorgungsqualität von Patienten mit Schlaganfall: schnittstellenübergreifenden Nachbeobachtung zwischen Krankenhaus, Reha und ambulantem Bereich (EPASKA-Studie)
Hintergrund: Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ) spielt eine entscheidende Rolle bei Patienten mit zerebraler Ischämie. Dazu wurde in der Klinik für Neurologie in Zusammenarbeit mit der Apotheke die 1. Follow-up Studie in Deutschland zum Einfluss der Pharmazeutischen Betreuung auf die Versorgungsqualität von Patienten mit Schlaganfall durchgeführt.
Ziel war es, den Einfluss der Pharmazeutischen Betreuung auf die LQ schnittstellenübergreifend zu überprüfen, die Arzneimitteltherapie zu optimieren und eine effiziente medikamentöse Sekundärprophylaxe sicherzustellen.
Design und Methodik: Von 06/04 bis 01/07 wurden Patienten mit einer TIA/zerebralen Ischämie aus dem Landkreis Fulda, die bei Krankenhausentlassung einen Barthel-Index >30 Punkte hatten und in häuslichen Umgebung lebten, rekrutiert und über 12 Monate nachbeo-bachtet. Die Zuordnung der Patienten in die Interventions- (IG) bzw. Kontrollgruppe (KG) war abhängig von der von dem Patienten genannten Stammapotheke. Apotheken, die dem Qualitätszirkel Fuldaer Apotheker angehörten, bildeten die betreuenden Apotheken für die Patienten der IG. Die übrigen Apotheken betreuten die Patienten der KG. Der pharmazeutische Betreuungsprozess erstreckte sich von der Aufnahme im Krankenhaus über die Reha bis zur ambulanten Weiterversorgung. Zur Erfassung der LQ wurde der SF-36 Fragebogen im Krankenhaus und nach 12 Monaten herangezogen. Die medikamentöse Sekundärprophylaxe des Patienten wurde im Krankenhaus und nach 12 Monaten erfasst.
Ergebnisse: Es wurden 90 Patienten in der IG und 165 Patienten in der KG rekrutiert. Nach 12 Monaten war die LQ bei den Patienten der KG schlechter war als bei den Patienten der IG. Bei den Patienten der IG kam es nach 12 Monaten zu keiner signifikanten Veränderung der LQ (Ausnahme körperlicher Schmerz). In der KG war nach 12 Monaten eine signifikante Verschlechterung in allen Dimensionen (Ausnahme körperlichen Funktionsfähigkeit) zu verzeichnen (p<0.05). Nach 12 Monaten wurde sowohl bei 85% der Patienten der IG als auch der KG eine leitlinienkonforme medikamentöse Sekundärprophylaxe durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die Pharmazeutische Betreuung stellt ein wichtiges Konzept zur Versorgungsoptimierung dar. Durch die aktive Kooperation zwischen Patient, Apotheker und Arzt kann die LQ des Patienten gesteigert werden. Eine langfristige und über die Schnittstelle hinausgehende Beratung und Betreuung soll eine effiziente und sichere medikamentöse Sekundärprophylaxe des Patienten sicherstellen.