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DOI: 10.1055/s-0028-1086908
Bedeutung der Therapie schlafbezogener Atemstörungen in der neurologischen Rehabilitation
Fragestellung: Das Thema der schlafbezogene Atemstörungen gewinnt in der Neurologie zunehmend an Bedeutung, dadurch, dass das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ein eigenständiger Risikofaktor für das Auftreten eines Schlaganfalls ist und zudem weitere Risikofaktoren wie den arteriellen Hypertonus und Herzrhytmusstörungen ungünstig beeinflusst. Über die Bedeutung gemischter oder zentraler Schlafapnoesyndrome ist wenig bekannt. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Frage nach Art, Häufigkeit und Ausprägung schlafbezogener Atemstörungen und deren Auswirkung in der neurologischen Rehabilitationsbehandlung untersucht.
Methoden: Alle in unsere Klinik zur neurologischen Rehabilitationsbehandlung aufgenommenen Patienten mit Schlaganfall und ohne schwerwiegende Bewußtseinsstörung
wurden mittels Polygraphie oder Polysomnographie auf eine schlafbezogene Atemstörung untersucht.
Ergebnisse: Es zeigte sich, dass fast die Hälfte aller untersuchten Patienten eine schlafbezogene Atemstörung aufwiesen. Davon hatten etwa 2/3 ein OSAS, die restlichen Patienten eine Kombination aus obstruktiven und zentralen Apnoen und in zwei Fällen ein rein zentrales Apnoesyndrom.
Es ergab sich keine Korrelation zwischen dem Ausmaß der neurologischen Ausfälle, ausgedrückt durch den Barthel Index (Variation 0 bis 100), und der Höhe des Apnoeindex (AI) (Variation 0 bis 48). Die Pat. bei denen eine behandlungsbedürftige schlafbezogene Atemstörung vorlag, profitierten deutlich von einer Therapie (cPAP bei Patienten mit OSAS ansonsten getriggerte Bilevel Therapie). Sie waren deutlich wacher und konnten aufgrund der besseren Wachheit und Konzentration besser an den Therapien teilnehmen. Bei schwerstbetroffenen Patienten (AI ≥25) war die Therapie der schlafbezogenen Atemstörung Vorraussetzung für die Rehabilitation, weil die Betroffenen sonst so müde waren, dass sie fast permanent schliefen oder nicht in der Lage waren bei Therapien aktiv mitzuarbeiten.
Schlussfolgerungen: Die Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atemstörung ist, neben der Erfassung des OSAS als Risikofaktor für Schlaganfälle, Vorraussetzung für eine sinnvolle neurologische Rehabilitationsbehandlung.