Aktuelle Neurologie 2008; 35 - P606
DOI: 10.1055/s-0028-1086860

Untersuchung der Lebens- und Behandlungsqualität einschließlich Kosten-Nutzen-Analyse dreier verschiedener Kollektive an MS erkrankter Patienten (Integrierte Versorgung, universitäres MS-Zentrum Gießen und Region Oberfranken)

M Hirsch 1, P Oschmann 1, D Anders 1, M Kaps 1
  • 1Gießen, Bayreuth

Seit dem 01.07.2005 besteht zwischen dem Universitätsklinikum Gießen und der Barmer Ersatzkasse in Hessen ein Vertrag zur Integrierten Versorgung der an Multiple Sklerose erkrankten Patienten. Derzeit sind 197 Patienten in der Integrierten Versorgung MS eingeschrieben.

Aus dem Bereich der Integrierten Versorgung MS liegt Datenmaterial bezüglich der in Verbindung mit der Erkrankung MS entstandenen Kosten, Therapieentscheidungen betreffend Basistherapie und symptomatischer Therapie, Schubtherapie, Krankheitsaktivität, Krankheitsprogression, Lebensqualität und Behandlungszufriedenheit vor.

Mittels eines dreiteiligen Fragebogens werden vergleichbare Daten aus zwei anderen Versorgungsformen von MS-Patienten mit jeweils 200 Personen umfassenden Gruppen der Regelversorgung am universitären Zentrum in Gießen und in Oberfranken, einem Gebiet mit vorwiegend hausärztlicher und ambulanter neurologischer Versorgung, erhoben. Eine vergleichende Kosten-Nutzen-Analyse wird durchgeführt.

Die Datenerhebung mittels Fragebogen erfolgt zweimalig im Abstand von 6 Monaten jeweils retrospektiv für den Sechsmonatszeitraum. So wird eine Zeitspanne von 12 Monaten erfasst. Mit der Datenerfassung wurde im Juli 2007 begonnen. Bis Juni 2008 soll diese beendet sein.

Durch die Bildung der drei Vergleichsgruppen soll eine direkte Gegenüberstellung von zwei herkömmlichen Versorgungsmodellen ohne Managed Care-Instrumente mit dem innovativen Konzept der IV mit einer Budgetverantwortung auf Seiten des Trägers ermöglicht werden.

In allen drei Patientenkollektiven sollen die untersuchten Parameter mit dem Schweregrad der Betroffenheit gemessen an den erhobenen EDSS-Werten, mit Geschlecht, Alter und Krankheitsdauer korreliert werden.

Mitte 2008 rechnen wir mit ersten Ergebnissen aus der Datenerhebung mit Gegenüberstellung der soziodemographischen und krankheitsbezogenen Daten aus den drei Patientenkollektiven und ersten Aufschlüssen bezüglich der Unterschiede in Lebens-, Behandlungsqualität und Kosten-Nutzen-Relation.