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DOI: 10.1055/s-0028-1086857
Einfluss von rekombinantem Erythropoietin auf die durch Cisplatin veränderte nozizeptive Schwelle
Einleitung: Cisplatin wird zur Behandlung solider Tumore, z.B. Bronchial-Ca eingesetzt. Das Auftreten einer toxischen (sensiblen aber auch autonomen) Neuropathie kann dosislimitierend sein oder zum Therapieabbruch führen. Die Neuropathie kann zu einer Veränderung der nozizeptiven Schwelle führen. Eine Quantifizierung dieser Veränderung der Schwelle nach erfolgter Chemotherapie sowie die pharmakologische Strategie zur Beeinflussung fehlen bisher. Rekombinantes Eryrthropoetin (rhEPO) ist eine viel versprechende neuroprotektive Substanz zur möglichen pharmakologischen Beeinflussung der Cisplatin induzierten Neuropathie.
Fragestellung: Untersuchung der Wirksamkeit von rekombinantem Erythropoetin (rhEPO) in der Prävention von Cisplatin induzierter Neuropathie.
Methoden: Männliche C57Bl/6Mäuse wurden mit Cisplatin 2mg/kg 1x/Woche (N=15), oder Cisplatin plus 40µg/kg rhEPO 3x/Woche (N=15) oder Kochsalz (N=15) behandelt. Die autonome Neuropathie wurde mittels des viszeromotorischen Reflexes erfasst. Dabei wurde die so genannte viszeromotorische Reaktion (VMR), also die Kontraktion der Bauchmuskulatur als Reaktion auf einen viszeralen Stimulus, in diesem Fall einer kolorektalen Distension, elektromyographisch quantifiziert.
Ergebnisse: Nach einer kumulativen Gesamtdosis von 16mg/kg Cisplatin zeigte sich eine signifikante Erhöhung der nozizeptiven Schwelle gegenüber der Kontrollgruppe. Die Behandlung mit rhEPO führte zur signifikanten Besserung (Abb.1).
Schlussfolgerung: Das rhEPO kann das Auftreten einer Cisplatin – induzierten autonomen Neuropathie signifikant mildern. Das rhEPO ist eine viel versprechende Substanz zur Beeinflussung der nozizeptiven Schwelle nach erfolgter Chemotherapie. Weitere klinische Studien sind zur Überprüfung dieses im Mausmodell beobachteten Effektes notwendig.