Hintergrund: Rotigotin als transdermales Pflaster (Neupro®) wurde vor 2 Jahren in Deutschland
eingeführt. Die transdermale Anwendung ermöglicht eine kontinuierliche Rezeptorstimulation,
konstante Plasmaspiegel, Umgehung des Gastrointestinaltrakts bei Einmaldosierung am
Tag.
Methoden: Retrospektiv haben wir analysiert, bei welchen unserer stationären Patienten die
Therapie erfolgreich war, welche Nebenwirkungen aufgetreten sind und weswegen der
zweite Dopamin-Agonist zusätzlich eingesetzt werden musste.
Ergebnisse: Es wurden 133 Patienten mit Idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) mit Neupro-Pflaster
behandelt, davon waren 70Männer und 63 Frauen in durchschnittlichem Alter von 69 Jahren,
Akinese-Rigor-Typ 88 Patienten, Äquivalenztyp 45 Patienten. Nach Hoehn und Yahr Stadien
waren: Stadium II: 15 Patienten, Stadium III: 73 Patienten, Stadium IV: 42 Patienten
und Stadium V: 3 Patienten. Insgesamt war die Therapie bei 100 von 133 Patienten erfolgreich.
Bei 27 Patienten wurde einen zweiter Dopaminagonist (DA) eingesetzt und bei 33 Patienten
wurde das Neupro®-Pflaster wieder abgesetzt. Die durchschnittliche Rotigotin-Dosis
war 8mg/24h. Die Patienten, die einen weiteren DA bekamen, benötigten eine geringere
Dosis als die Patienten, die nur mit Neupro als einzigem DA behandelt wurden. Im Vergleich
haben mehr der fluktuierenden Patienten (18/73, 25%) als der nicht-fluktuierenden
Patienten (9/60, 15%) einen zweiten DA benötigt.
Schlussfolgerung: Rotigotin als transdermales Pflaster war effektiv in der Therapie des IPS, auch in
späteren Stadien in Kombination mit anderen parkinsonspezifischen Medikamenten. Bei
unseren Patienten mit IPS war die Therapie bei 100 von 133 Patienten (75%) erfolgreich.
Bei 27 Patienten (20%) wurde ein zweiter DA eingesetzt. Die Beweglichkeit nach UPDRS
Teil III hat sich um 18% gebessert, die Fluktuationen nach UPDRS Teil IV um 40%.