Aktuelle Neurologie 2008; 35 - M353
DOI: 10.1055/s-0028-1086637

Anwendungen und Limitationen der transkraniellen Sonographie zur Darstellung von Tiefenhirnstimulationssonden

U Walter 1, M Kirsch 1, J.U Müller 1, M Wittstock 1, R Benecke 1, A Wolters 1
  • 1Rostock, Greifswald

Die transkranielle B-Bild-Sonographie (TCS) des Gehirnes ist eine nichtinvasive, preisgünstige und zeiteffektive Bildgebungsmethode, die bei Einsatz klinischer „High-end“ Ultraschallsysteme inzwischen eine hochauflösende Darstellung echogener intrakranieller Strukturen erlaubt. Das Auflösungsvermögen in der Fokuszone der Schallsonde erreicht unter optimalen Schallbedingungen bis zu 0,3×1mm und übertrifft damit unter klinischen Bedingungen zum Teil sogar die Magnetresonanztomographie (1). Ein weiterer Vorteil der TCS ist, dass bei unruhigen Patienten oder Patienten mit Bewegungsstörungen deren Kopfbewegungen durch den Untersucher in der Regel leicht kompensiert und somit Bildgebungsartefakte weitgehend vermieden werden können. Diese Vorteile der TCS motivierten uns zur Entwicklung einer standardisierten Methodik zur exakten Lokalisation der intrakraniellen Elektrodenposition bei Patienten mit Tiefenhirnstimulation – einerseits zum intraoperativen Monitoring mittels TCS, und andererseits zur postoperativen Lagekontrolle. Dazu wurden das Ausmaß der Bildgebungsartefakte durch die Elektroden exakt bestimmt und geeignete sonographische Landmarken definiert. Die Reliabilität der TCS wurde im Vergleich zur MRT belegt. Die Anwendungen und Limitationen der TCS zur intra- und postoperativen Lagekontrolle von Tiefenhirnstimulationselektroden werden anhand eigener Fallbeispiele dargestellt.

(1) Walter et al. Neuroimage 2008;40:551–558.