Aktuelle Neurologie 2008; 35 - M352
DOI: 10.1055/s-0028-1086636

Methodik und Anwendungen der transkraniellen Hirnsonographie bei Bewegungsstörungen

D Berg 1
  • 1Tübingen

In den vergangenen 15 Jahren hat sich die transkranielle B-Bild-Sonographie (TCS) mit Beurteilung des Hirnstammes und der Basalganglien als wertvolle Bildgebungsmethode zur Diagnose und Differenzialdiagnose verschiedener Bewegungsstörungen etabliert. Aufgrund ihres eigenständigen Bildgebungsprinzips – d.h. Reflexion der Ultraschallwellen an Grenzflächen unterschiedlicher akustischer Impedanz – erbringt die TCS neue und komplementäre Befunde im Vergleich zu anderen Bildgebungsverfahren. Der inzwischen am breitesten anerkannte und replizierte Befund ist eine erhöhte Echogenität der Substantia nigra, welche hochsensitiv und spezifisch für die idiopathische Parkinsonkrankheit ist. Die sonographische Beurteilung der Substantia nigra, ggf. in Kombination mit weiteren sonographischen Befunden, etwa der Mittelhirnraphe und des Linsenkernes, unterstützt die Differenzierung verschiedener Parkinsonsyndrome bereits in frühen Krankheitsstadien. Die TCS könnte künftig auch zur Detektion präklinischer Krankheitsstadien der Parkinsonkrankheit praktische Bedeutung erlangen. Die Anwendungen und Limitationen der TCS einschließlich der Empfehlungen zum standardisierten Einsatz bei neurodegenerativen Erkrankungen werden dargestellt.