Hypothermie und Dekompression nach großer intrazerebraler Blutung (HyDe-H) – erste Ergebnisse

Intrazerebrale Blutungen (ICB) weisen eine 30-Tages-Mortalität von bis zu 52% auf. 50% dieser Patienten wiederum versterben innerhalb der ersten zwei Tage nach Symptombeginn. Wesentliche prognostische Faktoren für ein schlechtes Outcome sind die initiale Größe der ICB und das Auftreten eine Hydrocephalus. Bisher gibt es noch keine sicher wirksame Behandlung für die ICB. Selbst die am besten untersuchte Therapie – die chirurgische Evakuation lobärer Blutungen – zeigte trotz mehrfacher Evaluation in zum Teil großen multizentrischen, randomisierten Studien kein Benefit für den Patienten.

Ziel der HyDe-H Studie ist es, prospektiv und multizentrisch bei maximal 150 Patienten mit großer ICB (Volumen über 35ml) die beste etablierte medizinische Therapie (n=50) mit induzierter Hypothermie (IH) von 35°C (n=50) und Dekompression (n=50) zu vergleichen. In die Hypothermiegruppe randomisierte Patienten werden über 10 Tage mit Hypothermie von 35°C Körperkerntemperatur behandelt und anschließend über 24 Stunden wiedererwärmt. Patienten, die in die Dekompressionsgruppe randomisiert werden, werden mit einer Hemikraniektomie (HK) auf der Seite der ICB behandelt. Primärer Endpunkt der Studie ist der Grad der Behinderung nach der Modified Rankin Scale, dichotomisiert zwischen mRS 0–4 und mRS 5 und 6 nach 6 Monaten, sekundäre Endpunkte sind die Mortalität nach 30 Tagen, die Mortalität nach 6 Monaten, der Grad der Behinderung nach dem Barthel-Index (>80) und der mRS (4–6) und der neurologische Status erfasst mit der NIH Stroke Score Scale nach 6 Monaten, das funktionelle Outcome gemessen anhand des SF-36 nach 90 Tagen Jahr, Blutungsgröße, Entwicklung von perihämorrhagischen Ödem und Mittellinienshift anhand bildgebender Untersuchungen nach 1, 2–3, 4–8 und 12–14 Tagen sowie Hypothermie- oder Dekompressonsbedingte Komplikationen. Wir berichten hier über unsere Erfahrungen mit den ersten Patienten und stellen erste Teilergebnisse vor.