Aktuelle Neurologie 2008; 35 - M116
DOI: 10.1055/s-0028-1086525

Funktionelle Wiederherstellung nach Schlaganfall durch Verstärkung der endogenen Neurogenese bei alten Ratten

A Popa-Wagner 1, C Poehlke 1, A Buga 1, C Kessler 1
  • 1Greifswald

Nach einem ischaemischen Insult sind die alten Ratten viel stärker betroffen als die jungen Ratten. Zugleich verlaufen die zellulären und molekularen Ereignisse nach einem Schlaganfall bei alten Ratten ganz anders als bei jungen Ratten. Aus diesen Gründen glauben wir, dass das Stroke-Modell mit alten Ratten für Rehabilitationsstudien geeigneter ist als mit jungen Ratten.

Die endogene Neurogenese wird in der subventrikulären Zone und im Gyrus dentatus des Hippocampus in adulten Ratten aufrecht erhalten und könnte benutzt werden um die Chancen auf einen verbesserten Outcome zu erhöhen. Zu diesem Zweck haben wir in drei Gruppen von alten Ratten Schlaganfall erzeugt. Die erste Experimentalgruppe wurde acht Wochen vor der Operation mit Pentylentetrazol (PTZ) in zwei subkonvulsiven Dosen behandelt um damit die Neurogenese zu verstärken. Dem wurde eine zweite Experimentalgruppe mit einer post-stroke- Behandlung eine Woche nach der OP gegenübergestellt. Die dritte Gruppe stellte die Kontrolle dar, die keiner Behandlung mit PTZ unterzogen wurde.

Nach der OP wurden die Ratten an einer Batterie von sensorischen, motorischen und Gedächtnistests untersucht. Nach acht Wochen Überlebenszeit wurde die Genexpression und Proteinexpression der Gehirne auf Neurogenese untersucht Dies wurde mit cDNA-Arrays sowie Proteomics realisiert. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Verstärkung der Neurogenese nach dem Schlaganfall zu einer Verbesserung der Leistung im Labyrinthtest (der die Leistung des Gedächtnisses widerspiegeln soll) und auf der Schiefen Ebene führte. Die Leistungen der untersuchten Tiere zeigten keine Verbesserung auf der rotierenden Stange (Rotarod) und im Adhesive-Tape-Removal-Test.