Aktuelle Neurologie 2008; 35 - V110
DOI: 10.1055/s-0028-1086519

Lacosamid: Wirksamkeit und Sicherheit als orale Zusatztherapie bei Erwachsenen mit partiellen Anfällen

S Arnold 1, P Halasz 1, R Kalviainen 1, F Rosenow 1, P Doty 1
  • 1SP754 Study Group

Fragestellung: In einer beendeten, doppel-blinden Studie SP667 reduzierte Lacosamid 400 und 600mg/d als Zusatztherapie statistisch signifikant die Anfallsfrequenz bei Patienten mit unkontrollierten partiellen Anfällen. Die hier präsentierte, doppel-blinde, placebo-kontrollierte Studie SP754 untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Lacosamid 200 und 400mg/d bei Erwachsenen mit unkontrollierten partiellen Anfällen.

Methoden: Patienten (n=485), die während einer 8-wöchigen Baseline-Phase über mindestens 8 Anfälle mit anfallsfreien Perioden von nicht mehr als 21 Tagen berichteten, wurden im Verhältnis 1:1:1 auf Plazebo, Lacosamid (LCM) 200 oder 400mg/d randomisiert. Gleichzeitig gegebene andere Antiepileptika wurden während der gesamten Studie stabil gehalten. Die Patienten wurden über 4 Wochen in Schritten von 100mg/Woche aufdosiert. Die Behandlung wurde für 12 Wochen beibehalten (Erhaltungs-Phase), gefolgt von einer offenen Folge-Studie oder Beendigung der Therapie. Die Wirksamkeit wurde mittels kontinuierlicher und kategorialer Analysen der Daten zur Anfallsfrequenz evaluiert (Erhaltungs- versus Baseline-Phase, Intention-to-treat). Die Analyse der Sicherheit umfasste Daten zu unerwünschten Ereignissen (UE), Vitalzeichen, klinischen Labordaten, Körpergewicht und EKG.

Ergebnisse: Die mediane prozentuale Reduktion der Anfallsfrequenz war 21% (Placebo), 35% (200mg/d) und 36% (400mg/d). Beide Dosierungen von LCM waren Placebo in der Reduktion der Anfallsfrequenz (Baseline gegen Erhaltungsfrequenz) statistisch signifikant überlegen (p=0,0223 bzw. p=0,0325). Die 50% Resonderraten waren 26% (Placebo), 35% (200mg/d) und 41% (400mg/d). Die Responderrate unter 400mg/d LCM war Placebo statistisch signifikant überlegen (p=0,0063).

Wegen UEs brachen 6% (Placebo), 6% (200mg/d) und 16% (400mg/d) der Studienteilnehmer die Behandlung ab. Die häufigsten UEs waren Schwindel, Kopfschmerz und Diplopie.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Lacosamid (200 und 400mg/d) als Zusatztherapie im Allgemeinen gut vertragen wurde und die Anfallsfrequenz bei Patienten mit partiellen Anfällen signifikant reduzierte.