Aktuelle Neurologie 2008; 35 - V69
DOI: 10.1055/s-0028-1086491

Evaluation der quantitativen Myosonographie in der Differenzierung von inflammatorischen Myopathien, dystrophen Myopathien und Motoneuronerkrankungen anhand statistischer Inhomogenitätsparameter

H Köninger 1, H.J Gdynia 1, H.P Müller 1, R Huber 1
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Fragestellung: Die Sonographie ist eine einfach anzuwendende Methode, die eine nicht invasive Darstellung morphologischer Aspekte der Skelettmuskulatur erlaubt. Es wurde bereits nachgewiesen, dass die quantitative Myosonographie bei adulten Patienten in der Lage ist, Myopathien von Neuropathien zu unterscheiden. In dieser Arbeit evaluierten wir den Wert der quantitativen Myosonographie in der Differenzierung von inflammatorischen Myopathien, dystrophen Myopathien und Motoneuronerkrankungen.

Methoden: Bei 7 Patienten mit inflammatorischer Myopathie, 12 Patienten mit dystrophen Myopathien und 9 Patienten mit Motoneuronerkrankungen wurde eine quantitative Muskelsonographie durchgeführt. Die Kontrollgruppe bestand aus 24 Patienten ohne neuromuskuläre Erkrankung. Analysiert und statistisch ausgewertet wurde die Inhomogenität der Grauwertskala in einer definierten Region. Als statistische Inhomogenitätsparameter fungierten „Entropie“, „Fractal Dimension“ und „Root Mean Square“.

Ergebnisse: Inflammatorische Myopathien, Dystrophe Myopathien und Motoneuronerkrankungen zeigten keine signifikanten Unterschiede in den von uns verwendeten Inhomogenitätsparametern. Im Vergleich der drei Erkrankungsgruppen mit dem Kontrollkollektiv zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede bei allen Parametern.

Schlussfolgerungen: Die von uns verwendeten Inhomogenitätsparameter „Entropie“, „Fractal Dimension“ und „Root Mean Square“ eignen sich, im Rahmen der quantitativen Myosonographie gesunde Muskulatur gegenüber inflammatorischen Myopahtien, dystrophen Myopathen und Motoneuronerkrankungen abzugrenzen. Für eine myosonographische Unterscheidung der einzelnen Erkrankungsgruppen ist die Betrachtung dieser Parameter nicht ausreichend.