Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1086482
Analyse von Liquorzellen mit Hämatologie-Analyzer
Fragestellung: Können Hämatolgie-Analyzer (HA) die manuelle Zellzählung im Liquor (Li) ersetzen u. Leukozyten (Leu) richtig differenzieren?
Methoden: Standardisierte Li-Proben mit nativen Leu u. Erythrozyten (Ery) der externen DGKL Ringversuche 2004–2007 wurden analysiert mittels Laser Multiple Angle Polarized Scatter Separation (MAPSS) in Hämatologie-Analyzer Cell-Dyn (CD, Abbott), ADVIA120 (MASS+Peroxydase-Reaktion; Siemens), XE2100 (MASS+Polymethine-Färbung; Sysmex), LH750 (Impedanz-Zählung; Laser Volumen-Conduktivität-Scatter Differenzierung; Beckman-Coulter). Die Ergebnisse (M/L) wurden evaluiert mit manuell visueller Zellzählung in kalibrierter Fuchs-Rosenthal Kammer und FACS Differenzierung mit CD45, CD14 (BD) in Lymphozyten (Lym), Monozyten (Mon), Granulozyten (Gran). Methoden-Vergleiche wurden nach Bablok & Passing (1983) mit der P/B Regression Y=b · X + a durchgeführt: 2 Methoden produzierten valide Ergebnisse bei keiner signifikanten Differenz zwischen b u. 0.0u. a von 0.0, sowie P/B Linearität.
Ergebnisse: Zu hohe Cut offs der Ery-Zahlen >1000M/L machten CD, XE2100 für Ery-Analyse unpraktikabel. Bei der Leu-Anaylse lieferte MAPSS mit CD3200, CD3500, CD3700 zu niedrige Leu-, Mon- und Gran-Zahlen, was Probleme mit 40o Ery-Lysis, Leerwertsubtraktion anzeigt; in Lym-Populationen fragliche Interferenz mit nicht lysierten Ery. Bei CD4000 verbesserte PJ-DNA/RNA-Färbung die P/B Regressionen.
Mit ADVIA120 traten Interferenzen bei Leu- u. Ery-Zahlen auf, sowie bei Lym- u. Gran-Zahlen; PB-Konformität für Mon-Zahlen trotz starker Streuung u. unterschiedlicher Peroxidase-Empfindlichkeit.
Sysmex EX2100 lieferte Übereinstimmung der Leu-Zählung mit Laser u. Zählkammer, nicht mit Impedanz. Lym-Zahlen waren zu hoch (Ery-Interferenz?), Mon-Zahlen zu niedrig (Zell-Lyse?), Gran-Zahlen zu hoch (Leerwertproblem bei Impedanz-Zählung?).
LH750 (Coulter) lieferte zu hohe Leu-Zahlen, zu niedrige Ery-Zahlen (Impedanz-Leerwert-Probleme); Lym- u. Mo-Zahlen waren zu niedrig bei Interferenzen mit Gran-Zahlen wohl infolge von hypo- u. hyper-isotonischer Probenbehandlung.
Schlussfolgerung: Die Zellanalyse mit 4 HA mit unterschiedlicher Probenbehandlung in standardisierten Li-Proben der externen DGKL Ringversuche brachte keine Übereinstimmung mit manueller Zählung (Ausnahme: XE2100) u. der FACS Differenzierung von immun-markierten nativen Leu.
Deshalb sollte die Zellanalyse im Liquor nur mit nativen lebenden Leu u. Ery ohne schädigende Probenvorbehandlung erfolgen.