ZFA (Stuttgart) 2008; 84(10): 451-456
DOI: 10.1055/s-0028-1086021
DEGAM-Nachrichten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auseinandersetzung mit einer geplanten Fachgesellschafts-Leitlinie zur Behandlung des Diabetes mellitus – Lehrreiches zu häufigen, aber falschen Argumentationen zur Diabetiker-Behandlung

Analysis of a Planned Guideline on Diabetes Treatment Written by the German Diabetes Association (DDG) – Instructive Arguments against Often Heard but Wrong Arguments in Diabetes CareG. Egidi 1
  • 1Gemeinschaftspraxis, Bremen
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eingereicht: 10.07.2008

akzeptiert: 04.08.2008

Publication Date:
17 October 2008 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat 2 Revisionsentwürfe ihrer Leitlinie zur Blutzucker senkenden Therapie vorgelegt. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin hat diese kritisiert, ist aber mit der Kritik nicht berücksichtigt worden.

Methode: Inhaltliche Analyse der Aussagen der Leitlinie und Vergleich mit vorliegender Studienevidenz.

Ergebnisse: Zu allen wesentlichen Aspekten wie Therapieziel, Substanzwahl bei der Therapie, Therapiekontrolle steht der Leitlinienentwurf im Widerspruch zur Evidenz. Aber es werden im Leitlinienentwurf auch widersprüchliche Aussagen gemacht, und teilweise sogar im gleichen Abschnitt stehen Darstellung und Schlussfolgerung (Empfehlung) im Widerspruch. Der leitende Charakter einer Leitlinie wird bei den Empfehlungen zur Substanzwahl im Wesentlichen aufgegeben, Substanzen werden ungerechtfertigt als gleichberechtigt nebeneinander gestellt.

Schlussfolgerung: Die Autoren der Leitlinie der DDG sollten sich in den Prozess der entsprechenden Teil-Leitlinie der Nationalen Versorgungsleitlinie Diabetes einbringen. Hier könnte man die evidenz-orientierten Argumente und Personen stärken.

Abstract

Background: The German Diabetes Association has prepared a revision of their Guideline on blood glucose lowering treatment. The German General Practitioners Academic Association (DEGAM) had criticised this version but was not heard.

Methods: Analysis of the Guideline and comparison to study evidence.

Results: In all areas of treatment – goals, substances used for and controls – the Guideline is in contrast to evidence. But within the Guideline there are a lot of contradictory statements and discrepancies between argument and recommendation.

Conclusion: Authors of the analysed Guideline should join the National Guideline Group on Diabetes Care where those arguments and persons following evidence based medicine could be supported.

Literatur

Korrespondenzadresse

G. Egidi

Huchtlinger Heertstr. 41

28259 Bremen

Email: familie-egidi@nord-com.net