Hintergrund: Monokanalikuläre Intubationssysteme wie Mini-Monoka und Monoka haben
sich in der Behandlung von TNW-Stenosen (nasolacrimal duct obstruction (NLDO)) im
Erwachsenenalter bewährt. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Analyse des postoperativen
Fremdkörpergefühls (FK) bei Anwendung beider Systeme nach DCR.
Methodik: Eingeschlossen wurden 130 Patienten (Alter >18 Jahre), die im Rahmen einer
DCR eine TNW-Intubation über das obere Tränenpünktchen für 3 Monate erhielten. Gruppe
1 (n=68) erhielt ein Mini-Monoka-, Gruppe 2 (n=62) ein Monoka-Intubat (4 mm). Das
subjektive FK-Gefühl wurde mittels Fragebogen erfasst.
Ergebnisse:
In Gruppe 1 lag das mittlere Alter bei 63,7 Jahren (Spanne: 22–91; SD: 15,4 Jahre),
in Gruppe 2 bei 61,2 Jahren (Spanne: 25–79; SD: 13,3 Jahre). Das Geschlechterverhältnis
betrug 3,25:1 bzw. 4,64:1 (m:w).
Ein Fremdkörpergefühl wurde von 22,1 % der Patienten in Gruppe 1 und 40,3 % in Gruppe
2 angegeben. Eine mäßige bis starke subjektive Beeinträchtigung äußerten 40 % der
Betroffenen in Gruppe 1 und 56 % in Gruppe 2. Der Unterschied im Auftreten des Fremdkörpergefühls
war statistisch signifikant (p = 0,024). Die geschlechtsspezifische Subanalyse mittels
einfacher Gruppenvergleiche (Chi²-Test) zeigte keine signifikanten Unterschiede (p = 0,149).
Eine ergänzende logistische Regressionsanalyse bestätigte, dass das verwendete Intubationssystem
einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten eines Fremdkörpergefühls hatte (p =
0,024), während das Geschlecht im Rahmen der multivariaten logistischen Regressionsanalyse
keinen signifikanten Effekt zeigte (p = 0,617). Die beobachteten Unterschiede im subjektiven
Empfinden lassen sich somit überwiegend auf systemimmanente Eigenschaften zurückführen.
Schlussfolgerung: Beide Systeme führen bei einem relevanten Anteil der Patienten zu
einem FK-Gefühl. Aufgrund der höheren subjektiven Beeinträchtigung unter Monoka-Intubat
sollte ein Mini-Monoka-Intubat bevorzugt werden, sofern anatomisch möglich.
Abstract
Background: Monocanalicular intubation systems such as Mini-Monoka and Monoka are
well established in the treatment of adult patients with nasolacrimal duct obstruction
(NLDO). This retrospective study aimed to analyze the occurrence and subjective burden
of postoperative foreign body sensation (FBS) following DCR using either intubation
method.
Methods: A total of 130 adult patients who underwent DCR with monocanalicular nasolacrimal
duct intubation for 3 months via the upper punctum were included. Group 1 (n = 68)
received Mini-Monoka, while Group 2 (n = 62) received Monoka (4 mm) intubation. FBS
was assessed via a standardized patient questionnaire.
Results: Mean age was 63.7 years (range 22–91) in group 1 and 61.2 years (range 25–79)
in group 2. The male-to-female ratio was 3.25:1 and 4.64:1, respectively. Postoperative
FBS was reported by 22.1% in group 1 and 40.3% in group 2. Moderate to severe discomfort
was reported by 40% and 56% of affected patients, respectively. Logistic regression
revealed a significant influence of the stent system (p = 0.024), but not gender (p
= 0.617).
Conclusion: Both stenting systems are associated with postoperative FBS in a considerable
proportion of patients. Due to the higher rate of perceived discomfort under Monoka,
Mini-Monoka should be preferred whenever anatomically feasible.