Gesundheitswesen
DOI: 10.1055/a-2701-3883
Originalarbeit

Extremismus in der Krankenbehandlung – Ergebnisse einer E-Learning-Fortbildung zur Prävention

Extremism in medical treatment: Results of an e-learning training course for prevention

Autoren

  • Thea Rau

    1   KJPPP, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany
  • Sophia Mayer

    1   KJPPP, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany
  • Marius Stickel

    1   KJPPP, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany
  • Jörg M. Fegert

    1   KJPPP, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany
  • Marc Allroggen

    1   KJPPP, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Germany

Zusammenfassung

Hintergrund

Erste Untersuchungen zeigen, dass Angehörige von Heilberufen mit Patient:innen mit einer extremistischen Einstellung konfrontiert werden und sich im Umgang mit diesen unsicher fühlen. Vor diesem Hintergrund wurde eine E-Learning-Fortbildung für Angehörige von Heilberufen zum Thema Extremismus konzipiert. Die Arbeit befasst sich mit den Ergebnissen der Begleitforschung zu dieser Fortbildung.

Methode

Die Daten stammen aus einer Prä- und Postbefragung zur Evaluation der E-Learning-Fortbildung mit dem Titel „Extremistische Einstellungen in der ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung“, die für Ärzt:innen und Psychologische Psychotherapeut:innen konzipiert wurde. Die Datenanalysen umfassen Fragen zum Wissen und zu den Handlungskompetenzen.

Ergebnis

An der Prä- und Postbefragung nahmen insgesamt 2971 Fachkräfte teil. Die Befunde zeigen einen signifikanten Lernzuwachs bei den Teilnehmenden der Fortbildung in allen acht Kompetenzbereichen (Schweigepflicht, Phänomenbereiche, rechtliche Grundlagen etc.). Zudem reduzierten sich Bedenken und Sorgen im Umgang mit Gefährdungspotentialen und die Teilnehmenden fühlten sich nach der Fortbildung sicherer im Umgang mit möglichen Patient:innen aus dem extremistischen Milieu. Unsicherheiten, speziell im Umgang mit Gefährdungssituationen, bestanden allerdings weiterhin.

Schlussfolgerung

Fortbildungen zum Thema Extremismus sind wirkungsvoll, um innerhalb der Gesundheitsversorgung für mehr Sicherheit im Umgang mit diesen Themen zu gewährleisten. Die Vernetzung mit Expert:innen im Themenbereich wird bei bestimmten Fragestellungen empfohlen.

Abstract

Background

Initial studies showed that healthcare professionals are confronted with patients with extremist attitudes and do not feel safe when dealing with these patients. With this in mind, an e-learning training programme on extremism was designed for healthcare professionals. The paper deals with the results of the accompanying research on this training programme.

Methods

The data comes from a pre- and post-survey to evaluate the e-learning training course entitled ‘Extremist attitudes in medical and psychotherapeutic treatment’, which was designed for physicians and psychological psychotherapists. The data analyses include questions on knowledge and skills.

Result

A total of 2,971 professionals took part in the pre- and post-survey. The findings showed a significant increase in learning among participants in the training programme in all eight areas of competence (confidentiality, areas of phenomena, legal principles, etc.). In addition, concerns and worries about dealing with potential threats were reduced and the participants felt more confident in dealing with potential patients from the extremist milieu after the training programme. However, there were still uncertainties, especially in dealing with dangerous situations.

Conclusion

Training on the topic of extremism is effective in ensuring greater safety for medical professionals in dealing with these issues. Networking with experts in the field is recommended for certain issues.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 16. April 2025

Angenommen: 10. September 2025

Artikel online veröffentlicht:
03. November 2025

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