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DOI: 10.1055/a-2657-9037
Vortioxetin und Lurasidon bei Bipolarer Depression
Authors

Die pharmakologische Behandlung einer bipolaren Depression (BPD) mit Antidepressiva geht mit einem erhöhten switch-Risiko einher, weswegen Antidepressiva häufig gar nicht oder nur in Kombination mit einem Stimmungsstabilisator eingesetzt werden. Die atypischen Antipsychotika Quetiapin retard, Lurasidon und Cariprazin wurden von FDA für die Behandlung der BPD zugelassen (in Deutschland nur Quetiapin). Häufig wird jedoch nicht zwischen Bipolar-I (BP-I) und Bipolar-II-Störung (BP-II) unterschieden, obwohl es Unterschiede bezüglich des switch-Risikos gibt: so konnte in kleineren Placebo-kontrollierten Studien festgestellt werden, dass Patienten mit BP-II selbst bei einer Monotherapie mit einem Antidepressivum kein erhöhtes switch-Risiko im Vergleich zu einer Lithium-Monotherapie bestanden. Dennoch empfehlen die meisten Leitlinien auch bei der BP-II in der Regel eine Kombinationsbehandlung, wenn auch die Studienlage bei dieser Indikation überschaubar ist. Während Lurasidon bei der BP-I-Depression eine gute Wirksamkeit gezeigt hat, fehlen Studien zur Wirksamkeit bei BP-II. Gleiches gilt für das Antidepressivum Vortioxetin, welches in dieser Indikation bisher nicht überprüft wurde. Chinesische Wissenschaftler haben daher eine interessante Studie konzeptioniert, die einerseits die Wirksamkeit von Lurasidon bei BP-II-Depression untersucht hat und andererseits bei non-respondern die Wirksamkeit, Verträglichkeit und das switch-Risiko einer add-on-Behandlung mit Vortioxetin überprüft haben.
Publication History
Article published online:
26 September 2025
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