Klin Monbl Augenheilkd 2025; 242(03): 219-227
DOI: 10.1055/a-2511-4087
Klinische Studie

Akzeptanz von innovativen Perimetriemethoden in Deutschland: Virtual-Reality-Brillen-Perimetrie und Tablet-basierte Perimetrie bei Glaukompatienten

Article in several languages: English | deutsch

Authors

  • Silvia Schrittenlocher

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Vincent Lüke

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Hanne Irle

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Jithmi Weliwitage

    2   Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik, Universität zu Köln, Deutschland
  • Jan Niklas Lüke

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • George Kong

    3   Ophthalmology, The Royal Victorian Eye and Ear Hospital, East Melbourne, Australia
    4   Centre for Eye Research Australia, The Royal Victorian Eye and Ear Hospital, East Melbourne, Australia
  • Algis J. Vingrys

    4   Centre for Eye Research Australia, The Royal Victorian Eye and Ear Hospital, East Melbourne, Australia
    5   Department of Optometry and Vision Sciences, The University of Melbourne Faculty of Medicine Dentistry and Health Sciences, Melbourne, Australia
  • Alexandra Lappas

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Claus Cursiefen

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland
  • Thomas S. Dietlein

    1   Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln, Deutschland

Zusammenfassung

Hintergrund Ziel dieser Studie war es, erstmalig in Deutschland die Akzeptanz von innovativen Perimetriemethoden, wie die Virtual-Reality-Brillen-Perimetrie (VRP) und die Tablet-basierte Perimetrie (TBP) im Vergleich zur konventionellen Halbkugelperimetrie (HKP) bei Glaukompatienten zu untersuchen.

Patienten und Methoden 204 Glaukompatienten wurden mit dem Programm 30 – 2 TOP (Octopus, Haag-Streit) untersucht und anschließend mit einer der beiden neuen Methoden: Gruppe 1 (VRP; n = 101) und Gruppe 2 (TBP mittels der Melbourne Rapid Fields Glaucoma App; n = 103). Anschließend wurde einfragebogen über die Erfahrung mit der neuen Untersuchung im Vergleich zur konventionellen Untersuchung ausgefüllt.

Ergebnisse 77% der Patienten aus Gruppe 1 (VRP) und 89,9% der Patienten aus Gruppe 2 (TBP) beurteilten die Untersuchung mit der jeweiligen neuen Untersuchungsmethode als „einfacher“ oder „viel einfacher“ im Vergleich zur konventionellen HKP. Hinsichtlich der Bequemlichkeit gaben 86% bzw. 90,9% der Patienten der Gruppe 1 bzw. Gruppe 2 an, die jeweils neue Methode zu bevorzugen. Die Dauer der Untersuchung betrug mit der HKP 2,67 ± 0,98 min (Mittelwert ± Standardabweichung), mit der VR-Brille 6,26 ± 1,88 min (Mittelwert ± Standardabweichung) und mit dem Tablet bei 4 ± 0,71 min (Mittelwert ± Standardabweichung). Bezogen auf diesem Aspekt fand die Mehrheit der Patienten beide Untersuchungen (HKP und VRP) zu 51% gleich und beim Vergleich zum Tablet bevorzugte die Mehrheit zu 54% das Tablet gegenüber der HKP. 80% bzw. 81,8% der Patienten aus Gruppe 1 bzw. 2 konnten sich vorstellen, jeweils die neue Perimetriemethode regelmäßig als Verlaufskontrolle zu verwenden.

Schlussfolgerung Die Mehrheit der befragten Glaukompatienten empfand die Untersuchung mit der Virtual-Reality-Brillen-Perimetrie und der Tablet-basierten Perimetrie durchweg als positiv und bevorzugte diese gegenüber der konventionellen Halbkugelperimetrie.



Publication History

Received: 04 September 2024

Accepted: 24 December 2024

Accepted Manuscript online:
07 January 2025

Article published online:
24 March 2025

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