Arthritis und Rheuma 2025; 45(05): 330-340
DOI: 10.1055/a-2508-8610
Schwerpunkt

Transarterielle Mikroembolisation als neue Therapieoption bei degenerativen Gelenkbeschwerden

Authors

  • Arian Taheri Amin

    Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • Lena Marie Wilms

    Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • Peter Minko

    Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
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Zusammenfassung

Chronische Gelenkschmerzen sind eine der häufigsten Ursachen für Bewegungseinschränkungen und reduzierte Lebensqualität. Ihr Ursprung liegt häufig in einer chronischen unterschwelligen Entzündung der Synovialmembran. Dabei spielt eine pathologische periartikuläre Neovaskularisation eine zentrale Rolle. Sie fördert nicht nur die Entzündung, sondern begünstigt auch das Wachstum schmerzleitender Nervenfasern. Hier setzt die transarterielle Mikroembolisation (TAME) an – ein minimalinvasives radiologisches interventionelles Verfahren, das gezielt die krankhafte Hypervaskularisation in betroffenen Gelenken reduziert. Indem sie diese pathologischen Gefäßbündel („vascular blush“) kathetergestützt verschließt, unterbricht die TAME den Teufelskreis aus Entzündung, Nervenneubildung und Schmerz. Insbesondere bei chronischen Knieschmerzen zeigt die TAME in Form der Genikulararterienembolisation (GAE) vielversprechende Ergebnisse. Mehrere prospektive Studien,– darunter auch randomisierte kontrollierte Studien, belegen die Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo-Verfahren. Die TAME eröffnet somit insbesondere jenen Patienten eine neue Perspektive, bei denen konservative Therapiemaßnahmen ausgeschöpft sind. Inzwischen setzt man die TAME nicht nur am Knie, sondern zunehmend auch an Schulter, Hüfte, Ellenbogen und Sprunggelenk ein – mit ebenso überzeugenden Ergebnissen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aktuellen Erkenntnisse zur TAME – mit Fokus auf die GAE. Ein innovativer Therapieansatz mit dem Potenzial, die Schmerztherapie grundlegend zu verändern.



Publication History

Article published online:
06 October 2025

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