Gastroenterologie up2date 2025; 21(03): 221-227
DOI: 10.1055/a-2463-6578
Schritt für Schritt

Moderne Ansätze der Gallengangsdrainage: Endosonografisch geführte Techniken im Vergleich

Authors

  • Kai Koch

  • Markus Dollhopf

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Die endosonografisch gesteuerte Gallengangsdrainage (EUS-BD) bietet eine innovative und effektive Möglichkeit, bei Patienten mit frustraner ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikografie) und Obstruktion der Gallengänge eine biliäre Ableitung zu schaffen. EUS-basierte Techniken bieten eine wertvolle Alternative zu perkutanen Verfahren. In diesem Artikel beleuchten wir 3 der gängigsten EUS-Techniken: das Rendezvous-Verfahren (EUS-RV), die Hepatikogastrostomie (EUS-HGS) und die Choledochoduodenostomie (EUS-CBD). Darüber hinaus gehen wir auf notwendige Voruntersuchungen, die Details der Prozeduren sowie die Nachsorge ein.

Kernaussagen
  • Die endosonografisch gesteuerte Gallengangsdrainage ist heute ein fester Bestandteil der endoskopischen Therapie bei frustraner ERCP und sollte bei entsprechender Expertise perkutanen Verfahren vorgezogen werden.

  • Das Rendezvous-Verfahren (transpapillär) eignet sich bei nicht sondierbarer Papille.

  • Die endosonografisch geführte Hepatikogastrostomie (EUS-HGS) (transmural) eignet sich bei infrahilärer Stenose mit kommunizierenden intrahepatischen Gallengängen oder für die linkshepatische Drainage.

  • Die Choledochoduodenostomie (EUS-CBD) wird bevorzugt bei malignen distalen Gallengangsobstruktionen eingesetzt und wird in der Palliativsituation teilweise als First-Line-Therapie angewendet.

  • Sorgfältige Planung, Durchführung und Nachsorge ermöglichen vielen Patienten eine effektive, minimalinvasive Entlastung.



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Article published online:
29 September 2025

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