Zusammenfassung
Die Entwicklung der sog. künstlichen Intelligenz hat in den letzten Jahren beeindruckende
Fortschritte gemacht. Neben KI-gestützten Suchsystemen und generativen KI-Systemen
zur Herstellung von Texten, Bildern, Videos oder musikalischen Kompositionen gibt
es inzwischen eine Vielzahl spezialisierter Systeme, die Aufgaben im Bereich der wissenschaftlichen
Recherche, Datenanalyse, Textproduktion, Textgestaltung, Grammatikprüfung, stilistischen
Überarbeitung, Übersetzung, Plagiatskontrolle und des wissenschaftlichen Reviewprozesses
übernehmen oder bei der Erfüllung dieser Aufgaben unterstützen sollen. Der Einsatz
solcher Systeme verspricht in vielerlei Hinsicht tatsächlich sinnvolle Arbeitserleichterungen
und Vereinfachungen. Da KI-Systeme jedoch über kein genuines Verständnis der von ihnen
bearbeiteten oder generierten Inhalte verfügen, sondern ein solches Verständnis nur
simulieren, indem sie statistische Muster reproduzieren, die sie aus den jeweiligen
Trainingsdaten
extrahiert haben, wäre es gefährlich, ihnen blind zu vertrauen oder sie unkritisch
und nachlässig einzusetzen. In diesem Beitrag werden sowohl die Potenziale als auch
die Gefahren des Einsatzes von KI im Kontext der wissenschaftlichen Kommunikation
diskutiert und dabei auch mögliche systemische Folgen einer breiten Durchsetzung von
KI-Systemen in diesem Kontext in den Blick genommen.
Schlüsselwörter
künstliche Intelligenz - wissenschaftliche Kommunikation - Publikationsethik