Zusammenfassung
Die künstliche Intelligenz (KI) hat bereits Einzug in die Augenheilkunde gefunden
durch erste zugelassene Algorithmen, die in der Praxis angewendet werden können. Als
ein relevantes Anwendungsgebiet der KI erweisen sich insbesondere retinale Erkrankungen,
da sie die Hauptursache einer Erblindung darstellen und die Zahl an Patienten, die
an einer Netzhauterkrankung leiden, stetig zunimmt. Gleichzeitig werden durch die
regelmäßige standardisierte und gut reproduzierbare Bildgebung mittels hochauflösender
Modalitäten immense Datenmengen generiert, die von menschlichen Experten kaum zu verarbeiten
sind. Außerdem erfährt die Augenheilkunde stetig neue Entwicklungen und Durchbrüche,
die einer Reevaluierung des Patientenmanagements in der klinischen Routine bedürfen.
Die KI ist in der Lage, diese Datenmengen effizient und objektiv zu analysieren und
zusätzlich durch die Identifizierung relevanter Biomarker neue Einblicke in Krankheitsprozesse
sowie Therapiemechanismen zu liefern.
Die KI kann maßgeblich zum Screening, zur Klassifizierung sowie zur Prognose von unterschiedlichen
Netzhauterkrankungen beitragen. Anwendungsfreundliche Auswertungstools (Clinical Decision
Support Systems) für den klinischen Alltag sind bereits erhältlich, die Praxis und
Gesundheitssystem durch effizientere Nutzung kosten- und zeitintensiver Ressourcen
erheblich entlasten.
Schlüsselwörter
Netzhaut - optische Kohärenztomografie - künstliche Intelligenz - retinale Bildgebung