Zusammenfassung
Störungen der Blutgerinnung können zu spontanen Blutungsmanifestationen und einem
erhöhten Blutungsrisiko bei operativen Eingriffen und Interventionen führen. Pathophysiologisch
lassen sich Defekte der primären Hämostase, die zu einer gestörten Thrombozytenadhäsion
und Thrombozytenaggregation führen, sowie Störungen der sekundären (plasmatischen)
Hämostase, die durch eine Beeinträchtigung der Fibrinbildung oder Fibrinstabilisierung
charakterisiert sind, unterscheiden. Ätiologisch kann man seltene genetisch determinierte
hereditäre Defekte und häufige erworbene Gerinnungsstörungen unterscheiden, denen
unterschiedliche Pathomechanismen zugrunde liegen können. Mit dieser Übersicht soll
Ophthalmochirurgen eine Grundlage zum perioperativen Management von Patienten mit
genetisch determinierten Gerinnungsstörungen gegeben werden, die sich einem ophthalmochirurgischen
Eingriff unterziehen müssen. Da diesbezüglich keine spezifischen Empfehlungen existieren,
beruhen die Empfehlungen
auf dem Vorgehen bei sonstigen operativen Eingriffen, wobei das spezifische Blutungsrisiko
im Rahmen der Ophthalmochirurgie berücksichtigt wird.
Schlüsselwörter
Blutgerinnung - intraoperative Blutung - Hämostase