Zusammenfassung
Die akute makuläre Neuroretinopathie (AMN) stellt eine seltene Krankheitsentität dar.
Sie wird vor allem bei jungen Frauen mit zurückliegender grippeähnlicher Infektion
oder mehrjähriger
Einnahme oraler Kontrazeptiva beobachtet. Die Patienten beschreiben typischerweise
eine subjektive Sehverschlechterung und mono- oder bilaterale, parazentral gelegene,
relative Skotome. In
manchen Fällen können sich in der funduskopischen ophthalmologischen Untersuchung
dezente, scharf begrenzte, flache Läsionen in rötlich-brauner oder orangefarbener
Färbung im Makulabereich
zeigen. Die Diagnosestellung erfolgt meist mittels einer Nahinfrarot-Fundusaufnahme,
in der sich hyporeflektive Areale darstellen, und der SD-OCT-Bildgebung, in der sich
Veränderungen in den
äußeren Netzhautschichten manifestieren. Nachfolgend werden 3 Patientenfälle mit einer
beidseitigen AMN geschildert, die in einem direkten zeitlichen Zusammenhang mit einer
kürzlich
zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektion auftraten.
Schlüsselwörter
akute makuläre Neuroretinopathie - SD-OCT - Retina - COVID-19 - SARS-CoV-2