Zusammenfassung
Mikrobielle, infektiöse, Keratitiden bedingen relevant die Indikation von perforierenden
Keratoplastiken. Durch eine akute transplantationsbedürftige Situation ergibt sich
eine
histopathologische Untersuchung der gesamten Korneadicke. Wenn auch die klinische
Diagnose einer infektiösen Keratitis dabei nicht immer zu belegen ist, kann in der
Pathologie sehr zur
diagnostischen Klärung des klinischen Befundes und der Pathogenese beigetragen
werden. Dies gelingt mit dem Einsatz vielfältiger Methoden aus Zytologie, Histochemie,
Immunhistologie,
Molekularpathologie und selten eingesetzter Elektronenmikroskopie, wodurch es
möglich ist, geweblich manifestierte Vor- und Begleiterkrankungen nachzuweisen und
die infrage kommenden Erreger
anzugeben. Lässt sich eine klinisch-pathologische Korrelation für die Korneaschädigung
nicht zufriedenstellend erbringen, stellt sich die Frage, ob ein mutmaßlicher Erreger
final gar nicht
dafür verantwortlich gewesen ist. Die Pathogenese einer transplantationsbedürftigen
Keratitis ist auch experimentell am Menschen bisher nicht vollständig entschlüsselt.
Die Entwicklung einer
derartigen Keratitis kann zu einer klinischen Symptomatik führen, die auch als
„bedrohliche Organdysfunktion“ beschrieben wird, ein Begriff aus der Sepsisforschung.
Unter Berücksichtigung
aktueller Literatur werden mögliche Übereinstimmungen zwischen Sepsis und mikrobieller
Keratitis und ihr Bezug zur Histopathologie diskutiert.
Schlüsselwörter
Kornea - Pathologie - Sepsis - Keratoplastik - Infektiologie - Keratitis