Klin Monbl Augenheilkd 2022; 239(05): 702-708
DOI: 10.1055/a-1492-3258
Klinische Studie

Effekt von peribulbär appliziertem Triamcinolonacetonid auf die Prävention von postoperativen intraretinalen zystoiden Veränderungen nach Vitrektomie mit Membrane Peeling

Article in several languages: English | deutsch
Christoph Leisser
1   Augenabteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich
2   Vienna Institute for Research in Ocular Surgery, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich
,
Wilhelm Burgmüller
1   Augenabteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich
,
Oliver Findl
1   Augenabteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich
2   Vienna Institute for Research in Ocular Surgery, Hanusch-Krankenhaus, Wien, Österreich
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Zusammenfassung

Hintergrund Neue intraretinale zystoide Veränderungen nach Vitrektomie mit Membrane Peeling zur Entfernung von epiretinalen Membranen zeigen das Potenzial zu schlechteren postoperativen Resultaten, verglichen mit Patienten ohne diese Veränderungen. Ziel der aktuellen Studie war, die Anwendung von peribulbär appliziertem Triamcinolonacetonid als Routinebehandlung am Ende der Vitrektomie mit Membrane Peeling zu evaluieren und die Präsenz von postoperativen intraretinalen zystoiden Veränderungen in den ersten 3 postoperativen Monaten bei Patienten/-innen mit idiopathischen epiretinalen Membranen mit solchen zu vergleichen, die dies nicht bekommen haben.

Patienten und Methoden Die Krankenakten von 41 Augen von 41 Patienten, bei denen eine 23-G- oder 25-G-Pars-plana-Vitrektomie zur Entfernung von epiretinalen Membranen und zusätzliche Applikation von peribulbärem Triamcinolonacetonid am Ende der Operation erfolgte, wurden retrospektiv ausgewertet. Dabei wurden die Resultate der OCT-Untersuchungen (OCT: optische Kohärenztomografie) 3 – 5 Tage, 1 Monat und 3 Monate nach der Operation im Vergleich zu präoperativ evaluiert. Weiterhin wurden die postoperativen Werte des intraokularen Drucks gemessen.

Resultate Peribulbär appliziertes Triamcinolonacetonid am Ende der Operation wurde von allen Patienten gut toleriert. 10% der Patienten hatte eine Erhöhung des intraokularen Drucks bei zumindest einer Nachuntersuchung. Der bestkorrigierte Visus verbesserte sich bei 91% der Patienten mit idiopathischen epiretinalen Membranen mit einer mittleren Verbesserung von + 3 ± 2 Zeilen (Snellen) und war vergleichbar zu einer früheren Gruppe von Patienten, die kein Triamcinolonacetonid erhalten hatten (p = 0,307). Bei keinem der Patienten zeigte sich ein frühes transientes Makulaödem, das bei einigen Patienten ohne Triamcinolonacetonid gesehen wurde, aber weder das Auftreten von neuen postoperativen intraretinalen zystoiden Veränderungen noch die Makuladicke 3 Monate nach der Operation waren signifikant verschieden zwischen Patienten mit und ohne Triamcinolonacetonid (p = 0,385 und p = 0,879).

Schlussfolgerung Peribulbär appliziertes Triamcinolonacetonid am Ende einer Vitrektomie mit Membrane Peeling wurde gut toleriert, zeigte präventive Wirkung gegenüber frühen transienten Makulaödemen, konnte aber das Auftreten von neuen postoperativen intraretinalen zystoiden Veränderungen nicht verhindern.



Publication History

Received: 14 December 2020

Accepted: 22 April 2021

Article published online:
01 July 2021

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