Diabetes aktuell 2020; 18(08): 329-334
DOI: 10.1055/a-1296-1371
Schwerpunkt

Diagnostik des Gestationsdiabetes mellitus in der Praxis

Lutz Heinemann
1   Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH, Neuss
,
Christine Nagel-Reuper
2   Die Diabetespraxis Northeim
,
Heinke Adamczewski
3   Diabetes Praxis Köln Ost
,
Guido Freckmann
4   Institut für Diabetes-Technologie, Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm
› Author Affiliations

ZUSAMMENFASSUNG

Die Zahl der Frauen, die an Gestationsdiabetes mellitus (GDM) erkranken, steigt in den letzten Jahren begünstigt durch ein höheres Alter und einen veränderten Lebensstil der Schwangeren beträchtlich an. Um akute sowie Langzeitfolgen für Mutter und Kind auf ein Minimum zu reduzieren, gilt es den GDM frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Bereits in der Frühschwangerschaft (vor der 24. SSW) kann mittels einer Nüchtern-Glukosemessung oder durch die Messung des HbA1c-Wertes auf das Vorliegen eines GDM beziehungsweise eines bisher unerkannten Diabetes mellitus hin untersucht werden. Ab der 24. SSW muss nach der deutschen Mutterschaftsrichtlinie von 2012 zudem jeder Schwangeren, unabhängig vom Vorherrschen bestimmter Risikofaktoren für GDM, ein oraler Glukose-Challenge-Test (50-g-GCT) zum Screening auf Glukosestoffwechselstörungen und GDM angeboten werden. Fällt dieser Screeningtest pathologisch aus, erfolgt ein standardisierter oraler Glukosetoleranztest (75-g-oGTT), um den Verdacht auf GDM oder Diabetes mellitus zu bestätigen. Die sichere Diagnose des GDM hängt dabei nicht nur von der korrekten Durchführung des 75-g-oGTT ab, sondern vor allem auch von der richtigen (prä-)analytischen Handhabung der Blutproben.



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Article published online:
11 December 2020

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