Klin Monbl Augenheilkd 2021; 238(12): 1312-1324
DOI: 10.1055/a-1266-3546
Klinische Studie

Entwicklung eines patientennahen Organisationsmanagements für die intravitreale Injektionstherapie in einem standardisierten „Treat-and-Extend“-Regime an einer Universitäts-Augenklinik

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
Oliver Greb
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
Sascha Bayer
2   Niederlassung Schweiz, Q_PERIOR, Zürich, Schweiz
,
Pascal Buley
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
Katerina Hufendiek
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
,
1   Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Hintergrund Die Behandlung eines Makulaödems mittels intravitrealer Injektionen hat die Behandlung der assoziierten Krankheitsbilder in der Augenheilkunde revolutioniert. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen handelt es sich jedoch um eine chronische Behandlung, bei der die Patienten viele Injektionen benötigen und i. d. R. über Jahre in Behandlung bleiben müssen. Die Adhärenz der Patienten und die Steuerung des Patientenflusses ist mit entscheidend für den Behandlungserfolg. In diesem Manuskript beschreiben wir die Entwicklung eines patientennahen Organisationsmanagements für intravitreale Injektionen in einer Universitätsklinik.

Material und Methoden Im Jahr 2015 wurde in unserer Klinik die intravitreale Behandlung auf das Treat-and-Extend-Regime umgestellt. Zugleich erfolgte die Evaluation der Optimierung der bisherigen Organisationsabläufe im perioperativen Management. Für den Zeitraum 2015 bis 2018 haben wir im Rahmen einer Erhebung mit einem spezialisierten Dienstleister die Abläufe unserer intravitrealen Injektionstherapie analysiert und schrittweise optimiert.

Ergebnisse Durch die Analyse der ursprünglichen Abläufe wurde die Patienteneinbestellung optimiert, Arbeitsabläufe wurden zusammengefasst sowie räumlich neu geordnet und es fand eine verglichen mit der deutlichen Erhöhung der Injektionszahlen nur geringfügige Erhöhung der beteiligten Mitarbeiterzahl statt. Durch diese Maßnahmen konnte sowohl die Gesamtaufenthaltszeit der Patienten deutlich reduziert werden als auch zugleich die Patientenzahl bei guter Adhärenz und guten Visusergebnissen an einem Operationstag vervielfacht werden.

Schlussfolgerung Im Rahmen der chronischen Behandlung mittels intravitrealer Injektionen ist die Versorgung einer gestiegenen Anzahl an Patienten eine logistische Herausforderung. Durch Optimierung von Abläufen können vorhandene Ressourcen besser genutzt werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Ein optimiertes System bietet für den Patienten eine höhere Adhärenz und ein besseres Visusergebnis weitgehend unabhängig von dem verwendeten Medikament.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 20. April 2020

Angenommen: 13. August 2020

Artikel online veröffentlicht:
26. November 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany