Zusammenfassung
Hintergrund Seit Durchführung der ersten erfolgreichen Keratoplastik im Jahr 1905 bestand die
Notwendigkeit der Aufbewahrung von transplantierbaren Hornhäuten. Paton gründete 1944
die erste Hornhautbank in New York. Mit Helen Kellers Aufruf 1925, dass LIONS die
„Ritter im Kampf gegen die Blindheit“ sein sollen, beteiligte sich LIONS Clubs International
weltweit an der Gründung von Hornhautbanken. Die Entwicklung des Hornhautbankings
soll allgemein sowie unter besonderer Berücksichtigung der Unterstützungsmöglichkeiten
von LIONS dargestellt werden.
Methode Selektive Literaturrecherche über PubMed, Google Scholar und Google in enger Zusammenarbeit
mit den bereits etablierten LIONS-Hornhautbanken in Deutschland, LIONS Clubs International
(USA) und der Julius-Hirschberg-Gesellschaft (Österreich). Die Gründungsprozesse von
6 deutschen Banken und aktuelle Leistungen werden analysiert.
Ergebnisse Filatov war der Erste, der Spenderaugen in einem feuchten Behälter kühl für wenige
Tage aufbewahrte. Summerlin et al. beschrieben 1973 die Methode der Organkultur von
Spenderhornhäuten und McCarey und Kaufman 1974 ein flüssiges Speichermedium zur Lagerung.
Die LIONS Service Clubs und ihre Organisationsstruktur unterstützten 1952 erstmalig
eine Hornhautbank in den USA, 1962 außerhalb Amerikas in Hongkong und 1969 in Deutschland.
Dabei erfolgt die Förderung über alle Ebenen von LIONS in Form von Netzwerkunterstützung
und Sachmitteln. Personalmittel werden i. d. R. nicht gestellt. Heute gibt es weltweit
88 Hornhautbanken, davon 44 sog. LIONS-Hornhautbanken. In Deutschland werden aktuell
6 der insgesamt 26 Hornhautbanken unter LIONS-Patenschaft in Trägerschaft von Universitätskliniken
geführt. Obwohl die Transplantationszahl in den letzten Jahren aufgrund neuer Operationstechniken
steigt, wächst die Zahl der auf ein Spendergewebe wartenden Patienten infolge
der Indikationsausweitung ebenfalls.
Schlussfolgerungen Auch heute noch limitiert die Verfügbarkeit von Spenderhornhäuten die Patientenversorgung.
Hornhautbanken helfen, den Bedarf an Spenderhornhäuten zu decken. Die Herstellungsmethoden
und technische Ausstattung von Hornhautbanken muss jedoch fortlaufend angepasst werden.
In ihrer Etablierung können die lokalen, nationalen und internationalen Netzwerke
der LIONS Clubs hilfreich sein, um rechtliche Voraussetzungen und strukturelle Entwicklungen
zu ermöglichen. Diese Hilfe erfolgt oft über Jahre, löst häufig weiteres öffentliches
Engagement aus und ist so auch ein stützendes Element für die zukünftige Entwicklung
von Hornhautbanken in Deutschland.
Schlüsselwörter
Hornhauttransplantation - Hornhautbanken - LIONS Clubs