Zusammenfassung
Hintergrund In früheren Studien konnte ein unregelmäßiger Tränenfilm für Artefakte in den bildgebenden
Verfahren in der Augenheilkunde verantwortlich gemacht werden. Infolgedessen soll
in dieser Arbeit die Einflussnahme von hyaluronsäurehaltigen Tränenersatzmitteln unterschiedlicher
Viskosität auf die Messergebnisse der optischen Kohärenztomografie sowie auf die Tränenfilmaufreißzeit
untersucht werden.
Methoden Die Studie umfasste 3 Sitzungen, in denen den Probanden jeweils 3 hyaluronsäurehaltige
Tränenersatzmittel unterschiedlicher Viskosität (Hylo-Vision 0,1%, 0,2%, 0,3%, OmniVision
GmbH, Puchheim, Deutschland) appliziert wurden. Bei 20 gesunden Probanden wurde vor
und nach der Applikation der Tränenersatzmittel eine Messung der nicht invasiven Tränenfilmaufreißzeit
mittels Keratograph 5M (Oculus GmbH, Wetzlar, Deutschland) sowie mit der optischen
Kohärenztomografie mittels 3D OCT-2000 (Topcon, Hamburg, Deutschland) durchgeführt.
Ergebnisse Das Alter der Probanden lag im Median bei 28,5 Jahren. 11 Frauen (55%) und 9 Männer
(45%) wurden untersucht. Die nicht invasive Tränenfilmaufreißzeit hat sich nach Applikation
der 0,3%-Hyaluronsäure signifikant (p = 0,027) verbessert. In der Studie wurde bei
allen verwendeten OCT-Parametern kein signifikanter Unterschied vor und nach Applikation
der unterschiedlich viskosen hyaluronsäurehaltigen Tränenersatzmittel festgestellt.
Schlussfolgerung In der Studie konnte kein Einfluss unterschiedlich viskoser hyaluronsäurehaltiger
Tränenersatzmittel auf die Messergebnisse der optischen Kohärenztomografie festgestellt
werden. Demzufolge können dem Patienten zur Verbesserung der kornealen Oberfläche
vor der Untersuchung mit der optischen Kohärenztomografie 0,1%-, 0,2%- und 0,3%-Hyaluronsäure
appliziert werden, ohne die Messergebnisse der optischen Kohärenztomografie negativ
zu beeinflussen.
Schlüsselwörter
optische Kohärenztomografie - Glaukom - Trockenes Auge - Viskosität - Tränenersatzmittel