WAS IST NEU?
Prävention Die Aufklärung der Bevölkerung über den gesicherten Zusammenhang von Alkohol- und
Tabakkonsum mit der Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren ist weiterhin dringend erforderlich.
Zur Prävention der HPV-assoziierten Tumoren stehen Vakzine zur Verfügung. Gemäß der
Empfehlung der STIKO sollten alle Jungen und Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren
geimpft werden.
Ausbreitungs- und Rezidivdiagnostik Die FDG-PET/CT ermöglicht die Verringerung operativer Eingriffe. Bei N2/N3-Status
nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) sollte eine Neck Dissection nur bei positivem/unklarem
PET-Befund durchgeführt werden. Bei Verdacht auf ein Rezidiv eines Larynxkarzinoms
kann die FDG-PET/CT helfen, eine Larynxbiopsie zu vermeiden. Bei zervikalem CUP-Syndrom
(d. h. bei unklarem Primärtumor) ist sie zudem zur Primarius und Ausbreitungsdiagnostik
indiziert.
Stadieneinteilung und Prognostizierung HPV-induzierte Oropharynxkarzinome weisen eine bessere Prognose auf. Die 8. Version
der TNM-Klassifikation umfasst daher eine klinische und eine pathologische Klassifikation
für diese Tumorentität. Die Therapieplanung erfolgt auch weiterhin nach den etablierten
Kriterien der 7. Version.
Lokal fortgeschrittene Stadien Zur Reduktion therapieassoziierter Toxizität wird derzeit eine Therapiedeeskalation
bei HPV-assoziierten Oropharynxkarzinomen (HPV-OPC) evaluiert. Bisherige Studien waren
jedoch negativ, sodass derzeit keine Anpassung der Therapie anhand des HPV-Status
im klinischen Alltag erfolgt.
Palliative Systemtherapie Die Immuncheckpointinhibitoren Nivolumab und Pembrolizumab stellen den neuen Standard
nach Versagen einer platinhaltigen Therapie dar. In der Keynote-048-Studie demonstrierte
Pembrolizumab als Monotherapie für Patienten mit Expression von PD-L1 (CPS ≥ 1) sowie
in der Kombination mit Platin + 5-FU in der unselektierten Patientenpopulation seine
Überlegenheit gegenüber dem bisherigen Erstlinienstandard PFC.