Ultraschall Med 2020; 41(02): 205
DOI: 10.1055/a-1131-6031
DEGUM-Mitteilungen

Gegen das Zittern: Essenziellen Tremor und Parkinson-Tremor mit Ultraschall behandeln

Berlin – Einen Tee einschenken oder Haare kämmen – wenn die Hände unkontrollierbar zittern, werden einfachste Aufgaben zur Herausforderung. Patienten mit solchen Symptomen leiden oft an einem essenziellen oder an einem Parkinson-Tremor, chronisch fortschreitenden Bewegungsstörungen mit unwillkürlichem Zittern. Die Standardtherapie mit Medikamenten ist nur selten ausreichend und mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet. Bei der operativen Therapie, der sogenannten „tiefen Hirnstimulation“ (THS), werden Elektroden in der Tiefe des Gehirns platziert, was mit einer Eröffnung des Schädels einhergeht. Eine neue Therapie, bei der die tief im Gehirn liegenden Störherde mittels Magnetresonanztomografie-gesteuertem fokussiertem Ultraschall (MRgFUS) ausgeschaltet werden, kann die Beschwerden auch ohne offene Chirurgie deutlich lindern. Eine aktuelle Studie – in der Zeitschrift „Neurology“ erschienen – belegt, dass das Zittern bei den Teilnehmern auch 3 Jahre nach dem Eingriff noch deutlich verbessert war. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) empfiehlt den Einsatz der neuen Methode, da sie schonend und präzise angewandt werden kann.



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Article published online:
07 April 2020

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