Diabetes aktuell 2020; 18(01): 14-19
DOI: 10.1055/a-1090-3727
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diabetische Ketoazidose

Neue Strategien bei Diagnose & Behandlung
Svenja Meyhöfer
1   Institut für Endokrinologie & Diabetes, Universität Lübeck
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg
,
Georg Serfling
1   Institut für Endokrinologie & Diabetes, Universität Lübeck
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg
,
Sebastian M. Schmid
1   Institut für Endokrinologie & Diabetes, Universität Lübeck
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, Neuherberg
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Publication Date:
18 March 2020 (online)

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Die diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine schwerwiegende metabolische Komplikation des Diabetes, die auf einen absoluten Insulinmangel zurückzuführen ist. Die Hyperglykämie, die metabolische Azidose und die Zunahme von zirkulierenden Ketonkörpern im Blut kennzeichnen eine DKA. Typische Auslöser sind meist eine fehlende Insulinzufuhr oder Zustände eines gesteigerten Insulinbedarfs. Zudem ist mittlerweile bekannt, dass auch Patienten mit einem Typ-2-Diabetes unter einer Therapie mit SGLT-2-Inhibitoren eine DKA erleiden können, auch ohne ausgeprägte Hyperglykämie. Moderne Krebstherapien mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren tragen das Risiko eines immunvermittelten Diabetes, der oftmals im Rahmen einer DKA erstdiagnostiziert wird. Nicht nur die DKA an sich stellt eine lebensbedrohliche Situation dar – auch eine zu strenge oder inadäquate Behandlung der DKA kann lebensbedrohliche Komplikationen mit sich tragen. Bei zu schneller Blutzuckersenkung kann ein zerebrales Ödem auftreten. Insgesamt scheint die Prävalenz einer DKA in den letzten Jahren gestiegen zu sein. Die steigende Prävalenz sowie die diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen machen die dringende Notwendigkeit für eindeutig definierte Strategien bei Diagnose und Behandlung für eine bessere Umsetzung deutlich.