ZUSAMMENFASSUNG
Die diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine schwerwiegende metabolische Komplikation
des Diabetes, die auf einen absoluten Insulinmangel zurückzuführen ist. Die Hyperglykämie,
die metabolische Azidose und die Zunahme von zirkulierenden Ketonkörpern im Blut kennzeichnen
eine DKA. Typische Auslöser sind meist eine fehlende Insulinzufuhr oder Zustände eines
gesteigerten Insulinbedarfs. Zudem ist mittlerweile bekannt, dass auch Patienten mit
einem Typ-2-Diabetes unter einer Therapie mit SGLT-2-Inhibitoren eine DKA erleiden
können, auch ohne ausgeprägte Hyperglykämie. Moderne Krebstherapien mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren
tragen das Risiko eines immunvermittelten Diabetes, der oftmals im Rahmen einer DKA
erstdiagnostiziert wird. Nicht nur die DKA an sich stellt eine lebensbedrohliche Situation
dar – auch eine zu strenge oder inadäquate Behandlung der DKA kann lebensbedrohliche
Komplikationen mit sich tragen. Bei zu schneller Blutzuckersenkung kann ein zerebrales
Ödem auftreten. Insgesamt scheint die Prävalenz einer DKA in den letzten Jahren gestiegen
zu sein. Die steigende Prävalenz sowie die diagnostischen und therapeutischen Herausforderungen
machen die dringende Notwendigkeit für eindeutig definierte Strategien bei Diagnose
und Behandlung für eine bessere Umsetzung deutlich.